Nr. 07 | 4. Dezember 2014

Konzilstexte für heute

In der Welt und für die Welt – Die Zeichen der Zeit erkennen

„Zur Erfüllung dieses ihres Auftrags obliegt der Kirche allzeit die Pflicht, nach den Zeichen der Zeit zu forschen und sie im Licht des Evangeliums zu deuten. So kann sie dann in einer jeweils einer Generation angemessenen Weise auf die bleibenden Fragen der Menschen nach dem Sinn des gegenwärtigen und zukünftigen Lebens und nach dem Verhältnis beider zueinander Antwort geben.“ (Pastoralkonstitution Nr. 4)

Zum Wesen der Pastoral, so das Konzil, gehört die Auseinandersetzung mit den Zeichen der Zeit, aktuell und nicht rückwärtsgewandt. Es geht um die Freude und Hoffnung, die Trauer und Angst der Menschen – kein Rückzug aus der Welt, sondern Leben inmitten der Welt, mitgestaltend und auch von einander lernend. Das Licht des Evangeliums gibt dabei die Richtung vor und liefert die Grundlage: Orientierung an unserem Gott, der ein Freund allen Lebens ist, Eintreten für Notleidende und Hilfesuchende, Einsatz für die Schöpfung. Papst Franziskus sagt dazu: Geht an die Ränder!

Konzilstexte für heute 
 
„Die Pfarreien sollen sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren“, ist eine immer wieder gehörte Forderung. Dabei richtet sich der Blick vor allem auf Liturgie, Verkündigung, Sakramentenpastoral. Das ist ganz wesentlich, aber nicht alles. Seelsorge ist viel mehr. Dazu gehören die Zeichen der Zeit: Menschen ohne Arbeit, alte, kranke und einsame Menschen, belastete Familien, Jugendliche in schwierigen Lebenssituationen, Asylbewerber, Fragen des Natur- und Umweltschutzes, um nur einige zu nennen. Probleme, mit denen sich jede Pfarrgemeinde auseinandersetzen muss, will sie ihrem Auftrag als Kirche in der Welt von heute gerecht werden.

Konzilstexte für heute 
 
Blicken Sie über Ihren engeren pfarrlichen Bereich hinaus. Was sind die Zeichen der Zeit in Ihrer Pfarrgemeinde? Seelsorge ist Heilssorge für alle Menschen in Ihrer Gemeinde, denn: Der Lebensraum der Menschen muss immer Handlungsraum der Kirche sein. Die Pfarrgemeinde hat deshalb auch einen gesellschaftspolitischen Auftrag.

Konzilsnewsletter Beispiel 
 
Die ökologischen Folgen unseres Lebens- und Wirtschaftsstils sind drängende „Zeichen der Zeit“. Viele Pfarrgemeinden und Verbände nehmen diese Herausforderung sehr ernst. Sie wollen über die Bewahrung der Schöpfung nicht nur reden, sondern selbst tätig werden. Das diözesane Projekt „Wir übernehmen Schöpfungsverantwortung – Energiemanagement“ tragen mittlerweile mehr als 500 ehrenamtliche Umweltbeauftragte in rund 330 Pfarreien mit. Auch die Anzahl der Pfarrverbände und Pfarreien, die Umweltauditoren ausbilden und einen Umweltmanagementprozess starten, steigt. Hier kann vom eigenen vorbildlichen Handeln eine große gesellschaftliche Wirkung ausgehen. Siehe auch www.erzbistum-muenchen.de/umwelt

Autor dieses Konzilsnewsletters

Gotthard Dobmeier 
 
Gotthard Dobmeier
Diplomtheologe, geb. 1944, 21 Jahre diözesaner Umweltbeauftragter; seit 1994 Mitglied der ökologischen Arbeitsgruppe der Deutschen Bischofskonferenz und seit 2001 zentraler Ansprechpartner der Deutschen Bischofskonferenz für Umweltfragen; Organist und Chorleiter in Erdweg.

Trauer um Hanna Stützle

Hanna Stützle 
 
Hanna Stützle, 1982 bis 1998 Vorsitzende des Diözesanrates, ist am vergangenen Donnerstag im Alter von 83 Jahren verstorben. Hanna Stützle hat bis zu ihrem Tod ihre Erfahrung und ihr Herzblut in den Arbeitskreis Zweites Vatikanisches Konzil eingebracht. Die Erinnerung an die Impulse des Konzils war ihr ein großes Anliegen. Nachzulesen ist dies in ihrem 1994 veröffentlichten Buch „Glauben heißt handeln". Vor allem das gesellschaftspolitische Engagement von Christen lag ihr am Herzen. "In der Welt und für die Welt" - der Titel dieses Konzilsnewsletters ist ein passender Leitsatz ihres Engagement. Hier zwei Kapitel aus dem Buch „Glauben heißt handeln":

[Hanna Stützle: Aufforderung, aus: dies., Glauben heißt handeln. Herausforderung der "Laien" in Kirche und Gesellschaft, Verlag J. Pfeiffer München 1994, S. 21-27.]

[Hanna Stützle: "Staat, Politik, Gesellschaft", aus: dies., Glauben heißt handeln. Herausforderung der "Laien" in Kirche und Gesellschaft, Verlag J. Pfeiffer München 1994, S. 106-108.]

Einer der letzten veröffentlichten Texte von Hanna Stützle ist ihre Konzilserinnerung:
[Hanna Stützle: Ein Neuaufbruch ist möglich, aus: Erinnerungen an das Zweite Vatikanische Konzil. Zeitzeug(inn)en aus dem Erzbistum München und Freising erinnern sich, München 2012, S. 117-119]


Den Nachruf und Infos zum Requiem für Hanna Stützle finden Sie unter www.dioezesanrat-muenchen.de

Hinweise

Das offene Fenster: Konzilstexte für heute erscheint von Ostern 2014 bis Ostern 2015 jeden ersten Donnerstag eines Monats in Form eines E-Mails - und zeitgleich in der Münchner Kirchenzeitung im Ressort Glaube auf der Seite 27. Ein Interview mit der Autorin oder de Autor des Textes ist zu hören im Münchner Kirchenradio, im Großraum München im Digitalradio DAB+ sowie im Internet.

Die Autorinnen und Autoren sind Mitglieder des AK Vatikanum des Diözesanrats der Katholiken der Erzdiözese München und Freising.

Die Texte werden auch im Internet unter www.50-Jahre-Vatikanum.de veröffentlicht. Unter www.facebook.com/dioezesanrat können Sie den Impuls kommentieren, eine Erfahrung weitergeben oder auf ein gutes Beispiel (best practice) verweisen (oder Sie schreiben uns eine Mail).

Impressum

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Herausgeber:
Diözesanrat der Katholiken der Erzdiözese München und Freising
Schrammerstr. 3/VI., 80333 München
www.dioezesanrat-muenchen.de

Redaktion:
Dr. Walter Bayerlein, Hans Fellner, Dr. Martin Schneider, Rita Spangler

Kontakt: 
MSchneider@eomuc.de

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