Diözesanrat der Katholiken

Demokratisch gewählte Vertretung des Kirchenvolkes.
Der Diözesanrat repräsentiert mehr als 125.000 ehrenamtlich in Katholikenräten, Verbänden und Initiativen aktive katholische Frauen und Männer. Zu den Aufgaben des Diözesanrats gehört es, das wirtschaftliche, familiäre, gesellschaftliche und politische Umfeld so mitzugestalten, dass der Mensch gedeihen und sich entfalten kann.

Vorurteile, Stereotypen und Zuschreibungen

In der Auseinandersetzung mit dem Thema Flucht und Asyl wird eine Vielzahl an Vorurteilen sichtbar; Flüchtlingen werden bestimmte Verhaltensweisen zugeschrieben. Dabei sind sie keineswegs eine Gruppe, sie verbindet einzig die Tatsache der Flucht.

Ein Vorurteil ist eine Einstellung, die durch eine Mischung aus einer Meinung (Stereotyp) und einem Gefühl (negative oder positive Bewertung) gegenüber sozialen Gruppen bestimmt ist.
Definitionen nach Susanne Lin
 

Der Vorteil des Vorurteils

Vorurteile haben verschiedene Ursachen:
  • Gefühl von sozialer Ungleichheit oder reale Benachteiligung
  • Selbsterfüllende Prophezeiung = Bestätigung des Erwarteten
  • Gruppendruck: Vorurteile werden übernommen, um zur Gruppe zu gehören
  • Erhöhung des Status
  • Sündenbocksuche
  • Kategorisierung: Vereinfachung beim Beurteilen der Situation
  • Fokussierung: Tendenz, die auffälligsten Merkmale wahrzunehmen

Warum ist es so schwer, Vorurteile zu entkräften?

Vorurteile machen das Leben leichter
Bereits in den ersten Sekunden, in denen wir einem Menschen kennenlernen, entsteht ein Bild und wir sortieren ihn unbewusst in die für uns „passende Schublade“. Diese Schubladen sind durch Erfahrungen mit anderen Menschen oder durch Erzählungen von anderen entstanden. In der Regel verbinden wir mit solchen Erfahrungen und Erzählungen Sympathien und Antipathien, die von vielfältigen Aspekten abhängig sind (welche Erinnerungen sind mit bestimmten Erfahrungen noch verbunden?; wer erzählt, in welcher Situation?; ...). 

Vorurteile schaffen Gemeinschaft
In Erzählungen, Kommentaren und Diskussionen in Gruppen werden Meinungen und Einstellungen geäußert, die selten kritisch hinterfragt werden, obwohl nicht jeder Gesprächsteilnehmer der gleichen Meinung ist. Gegen ein Vorurteil anzugehen, es in Frage zu stellen und Belege zu fordern erfordert Mut und Kraft und führt nicht selten dazu, von der Gemeinschaft kritisch gesehen und gegebenenfalls ausgeschlossen zu werden.

Festhalten an Vorurteilen erhält den eigenen Status
Trotz guter, einsichtiger Argumente halten viele Menschen an ihrer Einstellung fest, da sie einen Gesichtsverlust fürchten. Man müsste zugeben, dass man sich geirrt hat.
 

So können Sie gegensteuern

Vorurteile können am besten durch direkten Kontakt oder durch "Gegenerzählungen" abgebaut werden. Daher ist es sehr hilfreich, Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen, bei denen die Beteiligten gemeinsam an einer Aufgabe arbeiten.