Von Meißen nach München

Bald nach seinem Tod am 16. Juni 1106 wurde Benno in Meißen als Heiliger verehrt. Um 1270 erkannte Bischof Withego dies an: Er erhob die Gebeine und übertrug sie in ein Hochgrab inmitten des Doms, das zur Wallfahrtsstätte wurde.

Bemühungen des Domkapitels und Herzog Georgs von Sachsen erwirkten die förmliche Heiligsprechung durch Papst Hadrian VI. im Jahr 1523.

Der Reformator Martin Luther kritisierte die Heiligsprechung und die Verehrung Bennos scharf. An Benno entzündete sich ein grundsätzlicher konfessioneller Streit um die Anrufung von Heiligen als Fürbitter.

Die Einführung der Reformation führte 1539 zur Zerstörung des Benno-Grabes im Meißener Dom. Seine Reliquien wurden gerettet. 1576 übergab sie Johann von Haugwitz, Meißens letzter katholischer Bischof, an Herzog Albrecht V. von Bayern.

Der profiliert katholische Fürst wollte dem „verfolgten“ Heiligen demonstrativ eine neue Heimat geben. Er bereitete den Reliquien einen prachtvollen Empfang in der bayerischen Hauptstadt.
Das gotische Hochgrab des hl. Benno im Meißener Dom. Kuferstich