Papst Benedikt XVI. überreicht den Kardinalsring Vesper in der Basilika Santa Maria in Trastevere

Christkönigssonntag, 21. November 2010
Das Königtum der gekreuzigten Liebe
Papst Benedikt überreicht Kardinal Marx den Kardinalsring.
Am Christkönigssonntag, 21. November 2010, überreichte Papst Benedikt XVI. den neuen Kardinälen im Rahmen einer Eucharistiefeier im Petersdom die Kardinalsringe. Als Insignien der Kardinäle symbolisieren die Ringe die Treue zur Kirche. Ihre Übergabe verband der Heilige Vater mit den Worten: „Die Wirkkraft unseres Dienstes an der Kirche, der Braut Christi, hängt im Wesentlichen davon ab, von unserer Treue zum göttlichen Königtum der gekreuzigten Liebe. Darum ist auf dem Ring, den ich euch heute übergebe, dem Siegel eures Ehebundes mit der Kirche, das Bild der Kreuzigung dargestellt.“ In seiner Predigt bekräftigte der Papst nochmals, dass sich Jesus als König erweise, gerade „weil er am Kreuz geblieben ist und auf diese Weise das Leben für die Sünder hingegeben hat“. Der Glaube müsse durch dieses „Ärgernis des Kreuzes“ hindurchgehen, um „authentisch und wahrhaft ,christlich’ zu werden, um zum ,Felsen’ zu werden, auf den Jesus seine Kirche bauen kann“.

Vivat
Im Anschluss an die Messe im Petersdom begrüßten Kardinal Marx auf dem Petersplatz Hunderte aus Deutschland angereiste Pilger mit Jubel und Applaus, darunter Mitglieder der Bayerischen Gebirgsschützen und der katholischen Sankt-Sebastianus-Schützenbruderschaft aus Marx’ Heimatstadt Geseke, Vertreter des bayerischen Handwerks, Mitglieder der Studentenverbindungen Aenania und Unitas sowie Pilger aus der französischen Diözese Évry-Corbeil-Essonnes, der Partnerdiözese des Erzbistums München und Freising. Die Gebirgsschützen gratulierten Marx und stießen gemäß ihrer Tradition mit einem bayerischen Obstbrand mit ihrem Erzbischof auf die Verleihung der Kardinalswürde an. Auch die Schützen aus Geseke ließen den neuen Kardinal hochleben.

Weg in die Weite
Marx mit Schützen
Am Abend des 21. November feierte Kardinal Marx eine Vesper mit deutschen Pilgern in der vollbesetzten Basilika Santa Maria in Trastevere, der wohl ältesten Marienkirche Roms. In seiner ersten Predigt als Kardinal hob Marx den universalen Anspruch des christlichen Glaubens hervor. Das Evangelium sei eine „aufschließende, ermutigende Botschaft für die ganze Gesellschaft, für alle Kulturen bis ans Ende der Welt“. Der Weg von Jerusalem nach Rom, wie ihn Petrus ging, sei ein „Weg in die Weite“, von Rom aus werde die Botschaft Christi zu allen Völkern getragen. Diese Universalität komme auch in der Arbeit der internationalen christlichen Gemeinschaft Sant’Egidio zum Ausdruck, die in der Kirche Santa Maria in Trastevere beheimatet ist und sich weltweit um bedürftige Menschen kümmert. Sant’Egidio habe sich zu einem „Instrument der Evangelisation auf Basis des Friedens entfaltet“, so Kardinal Marx. Die Gemeinschaft trage dazu bei, den Glauben „in der Lebenswelt der Menschen zu inkarnieren“. Er freue sich, so Kardinal Marx, dass Sant’Egidio 2011 in München das 25. Internationale Friedenstreffen abhalten werde. Marco Impagliazzo, Präsident von Sant’Egidio, dankte Kardinal Marx für die Gastfreundschaft des Erzbistums München und Freising für das nächste Weltfriedenstreffen, das München zur „Hauptstadt des Friedens“ mache: „Der Geist des Friedens, der alle Völker vereinen kann, wird dann auch in München wehen.“ Im Anschluss an die Vesper lud die Gemeinschaft zu einem Empfang in die Räumlichkeiten der Pfarrei, wo viele Pilger und Gemeindemitglieder Erzbischof Marx zur Kardinalsernennung gratulierten.

"Zusammen den Weg gehen"
Kardinal Marx bei Predigt in der Kirche Santa Maria in Trastevere
Predigt bei der Vesper in der Basilika Santa Maria in Trastevere