Multireligiöse Feiern (Christen, Muslime, Juden)

Quelle:
Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Hrsg):
Leitlinien für multireligiöse Feiern von Christen, Juden und Muslimen.
Eine Handreichung der deutschen Bischöfe
(Arbeitshilfen, Nr. 170), Bonn 2003, S. 24-28.

Dies ist eine gekürzte Zusammenfassung
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1. Der Ort
Auf einen geeigneten Ort achten
(i.d.R. für multireligiöse Feiern keinen Sakralraum verwenden – Bilderverbot bei Juden und Muslimen!)

2. Auswahl der Zeit
Auswahl des Tages und der Stunde
(Achtung vor den jeweiligen Fest- und Feiertagen sowie vor den Gebetszeiten)

3. Vorbereitung
* Vertreter der Religionen sollen sich vor der gottesdienstlichen Feier treffen, um sich kennen zu lernen. Bei vorhandenen Spannungen klären, ob die erforderliche Toleranz vorhanden ist, um später Streit zu vermeiden.

* Absprachen bezüglich Zeit und Ort, Ablauf und Gestaltung.
Zu jedem geplanten Feierelement ist die Zustimmung der Beteiligten einzuholen.

* Als Einstimmung ist es sinnvoll, die jeweiligen religiösen Feiern zu besuchen. Achtung vor den dabei herrschenden Vorschriften, Bräuchen etc.

4. Formen und Elemente
* Zwei Formen: Team-Modell und das Gastgeber-Modell

1. Team-Modell: die beteiligten Religionen laden und gestalten die Feier in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe.

2. Gastgeber-Modell: eine Religion lädt ein, leitet die Vorbereitung unter Beteiligung der anderen Religionen und organisiert die Durchführung.

* Grundsätzliche Regel:
Auf das gemeinsame Gebet – sei es von frei verfassten oder sei es von aus der Tradition ausgewählten Texten – wird verzichtet (wie in Assisi).
Ebenso sollte auf das Singen gemeinsamer Lieder verzichtet werden, die von den jeweiligen Glaubensvorstellungen und Gebetstraditionen geprägt sind.

* Eine Religion soll keine Texte oder Bräuche anderer Religionen in ihre Beiträge aufnehmen, die nicht gleichzeitig – wie im AT bei Christen – auch zur eigenen Überlieferung gehören.


* Für Ablauf und Aufbau gibt es keine verbindliche oder feststehende Form.
Dennoch gibt es klare Elemente wie


1. Eröffnung und Abschluss

2. Lob Gottes vor dem Vortragen von Anliegen und Bitten


* Feier kann ein Thema oder bestimmtes Anliegen gegeben werden.

* Mögliche Gesten/Gebärden sind: Entzünden von Kerzen, Friedensgruß, Austeilen von Blumen oder anderen geeigneten Zeichen, Schweigen

* Bei musikalischen Beiträgen ist zu beachten, dass alle Partner sie annehmen können. Instrumentalmusik eignet sich manchmal besser als Gesang.

Fachbereich G. Rüttiger
Schulpastoral
Erzdiözese München und Freising


Hinweis:
Weitere Hinweise zur konkreten Planung einer multireligiösen Feier in der Schule finden Sie auf der Website des Deutschen Liturgischen Instituts in Trier:
http://www.liturgie.de/liturgie/index.php?bereich=publikationen&datei=pub/oP/multi/Gottesdienstformen