Veranstaltungen und Aktionen der Stadtpastoral

 

Rückblick 2019

 

An der Schwelle

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Fotos: Stadtpastoral
Am Nikolausabend kam der Heilige Bischof Nikolaus auf Einladung der Münchner Cityseelsorge persönlich vor die Bürgersaalkirche und erzählte den interessierten Passanten aus seinem bewegtem Leben.
Bevor er die Kinder und Erwachsenen beschenkte, sangen alle gemeinsam für ihn in der Neuhauser Straße das Lied „Lasst uns froh und munter sein“ begleitet von den „Münchner Dombläsern“. Am Ende konnte der Heilige Bischof Nikolaus über 300 Schoko-Nikoläuse an sehr dankbare Abnehmer verteilen.
 

Lange Nacht der Museen 2019

LEBEN. scheint. im LICHT. des LABYRINTHs –
Großes Interesse bei der diesjährigen Museumsnacht in der ehem. Karmeliterkirche
 
Schon vor dem offiziellen Start der diesjährigen Langen Museumsnacht drängten sich bereits die ersten Besucher in die ehemalige Karmeliterkirche, um Teil zweier „Weltpremieren“ zu werden.
Zum einem war erstmalig ein 8 x 8 Meter großes Labyrinth auf dem Boden angebracht und zum anderen erstrahlte der einstige Kirchenraum in einem besonderen sich wechselnden Licht- und Farbenspiel, welches ausschließlich für diese Nacht und diesen Raum von Lichtdesignern konzipiert wurde.
 
Gleich nach dem Eintritt in die Karmeliterkirche führte der „Wegweiser“ mit dem biblischen Text „Leg deine Schuhe ab; denn der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden“ (Buch Exodus 3,5) direkt auf das weltbekannte Labyrinth von Chartres. Viele Besucher jeden Alters folgten dem Aufruf und wandelten sogleich – jeder in seinem eigenen Schritttempo – meditativ durch das Labyrinth.
 
Diese persönliche Reise wurde eindrucksvoll durch eine Lichtinstallation untermalt, die den kompletten ehemaligen Kirchenraum zu einem außergewöhnlichen Sinnenerlebnis werden ließ. Die diesjährigen Gewinner des deutschen Lichtdesign-Preises, Detlef Hartung und Georg Trenz haben zusammen mit der Münchner Cityseelsorge exklusiv für diese Lange Museumsnacht eine einmalige Labyrinth-Installation zusammengestellt. Begleitet wurde diese im Stundentakt durch kurze Impulse durch Georg Schmidtner und Florian Wagner, die durch die Nacht führten. Als gute Gastgeber wussten sie, dass zu so einer Museumsnacht, in der alle Sinne angesprochen werden sollten, auch gute Musik, gutes Essen und Trinken gehören. Alles wurde den zahlreichen Besuchern, die in dieser Nacht teilweise als „Wiederholungstäter“ in die Karmeliterkirche kamen, geboten und sehr dankbar angenommen.
 
Viele ließen sich mit einem Glas Wein in der Hand in den gemütlichen Sitzmöglichkeiten nieder, schwelgten in den Licht- und Wortbildern, lauschten den wohltuenden Klängen des Trios Hermann Martlreiter, Beate Kittsteiner und Alex Czinke und genossen die Möglichkeiten der Rast, ganz im Sinne des gewählten Bibelwortes der Museumsnacht „Wähle also das Leben, damit Du lebst..“ (Buch Deuteronomium 30,19). Die persönliche Reise durch das Labyrinth endete zwar in den frühen Morgenstunden, doch diese Museumsnacht wird bei vielen Besuchern weiterhin Kreise ziehen und vielleicht auch ein wenig im Alltag nachklingen.
 

Impressionen...

LNTrenz 1
LNTrenz3
LNTrenz6
LNTrenz7
Bilder Georg Trenz und Detlef Hartung
 
Bilder Stadtpastoral
 

Innovationswerkstatt Craft-Räume am 11.10.2019 im Giesinger Bräu
 
Bilder Robert Kiderle
Bilder Stadtpastoral
 

Rückblick 2018

 

LANGE NACHT DER MÜNCHNER MUSEEN AM SAMSTAG, 20. OKTOBER 2018 (von 19 bis 2 Uhr)

Lange Nacht
Lange Nacht
Lange Nacht
Lange Nacht
Lange Nacht
Lange Nacht
Für alles gibt es eine Zeit …
Bei der „Langen Nacht der Münchner Museen“ schenkt in der ehemaligen Karmeliterkirche die katholische Cityseelsorge über 1000 Besuchern wertvolle Zeit für sich
 
Als die ersten interessierten Gäste, die in besonders stimmungsvoll gehülltes Licht getauchte  Karmeliterkirche betreten, wissen viele noch nicht, was sie hier erwarten wird. Denn zugleich betritt man nicht nur einen für die meisten unbekannten ehemaligen Kirchenraum, sondern steht bereits mit beiden Beinen auf dem ausgerollten blauen Teppich, genauer gesagt auf dem blauen „Entschleunigungsteppich“.
 
Sogleich wird man von Beginn an hineingenommen, in die von der Berliner Interventionsgruppe „Stiftung Freizeit“ und der katholischen Münchner Cityseelsorge geschaffenen Installation „ZEIT:LOS!“. Ziel ist es, den Besuchern Momente der Entschleunigung und der bewussten Wahrnehmung zu ermöglichen. Dabei wird eingeladen, die Zeit, jede Minute, die einem an diesem Abend zur Verfügung steht, ausschließlich für sich selbst zu nutzen. Doch wie kann dieses Ziel erfüllt werden?
 
Der blaue „Entschleunigungsteppich“ führt die Besucher zu unterschiedlichen Stationen, die genau dies ermöglichen sollen, nämlich, die Sinne zu schärfen, das Wesentliche zu entdecken und den Augenblick für sich zu genießen. So wird u. a. an einer Station die Möglichkeit gegeben, die eigene Lebenszeit zu visualisieren, das Smartphone gegen einen Apfel einzutauschen oder gar den Boden unter den Füßen (wieder) zu spüren, in dem man die Schuhe auszieht und in drei Schritten die Füße durch den Sand, den Kunstrasen oder zuletzt über den blanken Holzboden der Karmeliterkirche gleiten lässt.
 
Wer mit seiner Partnerin, seinem Partner oder spontan einem zufälligen Gegenüber gute Gespräche führen möchte, kann dies ganz unkompliziert tun: eine eigene „Sprecher-Zuhörer-Kabine“ steht bereit und lädt zum „Slow-Talk“ ein. Vorausgesetzt man findet dort einen Platz, da die Station in dieser Nacht sehr häufig, gerne auch mal von zwei Paaren gleichzeitig, genutzt wird.
 
Ist die Lust groß, einfach mal die Beine in den Himmel zu strecken? Dann kann sich der Besucher an diesem Abend in die gemütlichen Sitzkissen oder Liegestühle fallen lassen, dort ein Glas Wein genießen und den sanften Klängen der Musik lauschen. Die Ohren zu schärfen wird auch an der „Hör-Station“ ermöglicht, hier sind mehrere akustische Verstärker, wie u. a. ein altes Hörrohr oder Kopfhörer angebracht, um die Ohren neu einzustellen. Gleiches gilt auch für die Augen bei ein einer weiteren Station, die geschaffen wurde, um jeden Blickwinkel des Raums bewusst in Augenschein zu nehmen.
 
Alle Stationen stehen zugleich unter einem biblischen Leitwort. So werden die Besucher gleich zu Beginn gefragt: „Wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt und den ihr von Gott habt?“ (1. Korinther 6,19); sogleich wird man ermutigt alle Last des Alltags am Eingang abzugeben und einfach einmal die Schulter zu kreisen oder kräftig Luft zu holen und durchzuatmen.
 
Am Ende des „Entschleunigungsteppichs“ wird man zurück in die Kindheit geführt. Wer liebte es nicht gerne im Sand zu spielen? Denn an diesem Abend ist das Element „Sand“ mehrfach vorhanden und nutzbar. Zum einen gibt es Sanduhren an jeder Station, um auch (wieder) ein Gespür für die uns geschenkte Zeit zu bekommen, zum anderen ist es möglich, seine Zeit in Form von Sand zu schöpfen und diese genüsslich anschließend durch die große kunstvoll geschaffene „Sand-Zeit-Rutsche“ rieseln zu lassen, was sichtbar allen viel Freude bereitet.
 
Viel Freude bereiten in dieser langen und sicher unvergesslichen Museumsnacht natürlich auch die genussvollen Momente: zeitlose Musik der Harald-Scharf-Band und kleine kulinarische Höhepunkte. Sie laden ein, verschwenderisch mit der geschenkten neuen Zeit umzugehen. Der Bandleader Harald Scharf ist ein musikalischer Allrounder und zudem preisgekrönter Bassist, Komponist und Arrangeur diverser Jazz- und Weltmusikensembles. Mit seinen Musikern spielt er bis weit nach Mitternacht coolen Clubsound, eine Mischung aus Funk, Soul und  groovigem Jazz, der wie gemacht scheint für diese Museumsnacht.
 
Die Stationen auf dem „Entschleunigungsteppich“, die bereits im Sommer 2017 mitten in der Münchner Innenstadt ausgelegt und nun nochmals in der ehemaligen Karmeliterkirche verfeinert wurden, sind übrigens preisgekrönt. Die Münchner Cityseelsorge erhielt hierfür im Mai dieses Jahres vom Hamburger Verein „Andere-Zeiten e. V.“ den Missionspreis für pastorale Innovationen im öffentlichen Raum.
 
Die über 1000 begeisterten Besucher  die an dieser „Langen Nacht der Münchner Museen“ gezählt wurden, bestätigen dies. Sie dürfen sich bereits heute auf eine Neuauflage im nächsten Jahr freuen und gespannt sein, mit welcher innovativen Aktion die Cityseelsorge sie überraschen wird.
 

Was würdest Du noch unbedingt tun, bevor Du stirbst?

Bevor ich sterbe Körbchen
Bild: Stadtpastoral
… diese provokante Frage  wurde bei diversen Veranstaltungen in der Münchner Fußgängerzone (Neuhauser Straße) an alle Passanten gestellt.
In englisch: „Before I die, I want…“ und zu deutsch: „Bevor ich sterbe, will ich…“ – auf schwarzen Tafelwänden stehen diese Satzanfänge. Dahinter ist viel Platz, der erfahrungsgemäß nicht lange frei bleibt. Mit bunten Kreiden kann jeder den Satz vervollständigen, ein Bild dazu malen oder bereits bestehende Sätze kommentieren. Wenn die Tafeln voll sind, werden sie abgewischt, um wieder neu beschrieben werden zu können. Vorher werden Fotos gemacht.

Normalerweise kommen solche Gedanken nur an Knotenpunkten des Lebens auf. Bei diesem Projekt ist die Spannung zwischen dieser existenziellen Frage und der konsumorientierten Umgebung der Neuhauser Straße durchaus gewollt, auch eine Irritation der Passanten.
Der Sprecher der GCL-Gruppe, Hans-Georg Frank, Medizinprofessor in München: „Dieser „Stolperstein“ mitten in der Shopping-Meile möchte einen kurzen Moment des Nachdenkens provozieren.“ Es gehe darum, dass Leben allerorten und jederzeit – nicht erst dann, wenn der Tod schon fast im Terminkalender stehe – aus dem Bewusstsein der eigenen Sterblichkeit mit Sinn erfüllt und gestaltet werden kann.
 
Bevor i. s. Bennofest
Bild: Klaus D. Wolf
Die Aktion lief beim diesjährigen Bennofest 2018. Sie fand in der Münchner Fußgängerzone in der Neuhauser Straße gegenüber dem Jagdmuseum statt. Falls jemand ein Gespräch suchte, standen dafür Ansprechpartner zur Verfügung – dies hatte sich bei früheren Veranstaltungen bewährt. Die Fotos der vollgeschriebenen Tafeln dienen einer späteren Ausstellung.

Die Künstlerin Candy Chang schuf das Original im Jahr 2011 an einem verlassenen Haus in New Orleans, nachdem sie einen geliebten Menschen verloren hatte. Ihr fiel auf, wie sehr Gespräche über den Tod vermieden werden. Um darüber ins Gespräch zu kommen, strich sie eine Hauswand mit schwarzer Tafelfarbe und schrieb darauf: „Before I die, I want to …“ Mehr nicht. Nach einem Tag war die Wand voll mit den Träumen und Gedanken der Passanten. „Before I die I want to … sing for millions, plant a tree, hold her one more time, see my daughter graduate, abandon all insecurities, be completely myself …“ Die Anonymität des öffentlichen Raums, so war sich die Künstlerin sicher, erlaubte es auch zurückhaltenden Menschen, ihre persönlichen Vorstellungen und Wünsche mit anderen zu teilen.

Womit Chang nicht gerechnet hatte, war die weltweite und anhaltende Resonanz. Innerhalb kurzer Zeit, nachdem sie die Fotos ihres Projekts veröffentlicht hatte, meldeten sich zahlreiche Menschen aus der ganzen Welt, die auch „Before I die“-Wände gestalten wollten. Seitdem wurden mehr als 3.000 Tafeln weltweit in mehr als 70 Ländern und in über 38 Sprachen aufgestellt und beschrieben. In Deutschland zum Beispiel in Berlin, Erfurt, Hamburg, Osnabrück, Bremen und Aachen. Das Projekt spricht Menschen auf der ganzen Welt an, ob in Sao Paulo, Bangkok, Lissabon oder Dubai. 

Es werden meist sehr ähnliche Wünsche und Träume aufgeschrieben. Von Menschen, die gar nicht so verschieden sind. Damit baut dieses Projekt auch Brücken zwischen den Kulturen. Candy Chang hat zu ihrem Projekt auch ein Buch herausgegeben, das einen Teil der „Before I die“-Wände abbildet und deren Geschichten erzählt. Die Homepage des weltweiten Projektes ist: www.beforeidie.city

Hans-Georg Frank steht gerne für weitere Fragen oder ein Interview zur Verfügung. Die GCL (Gemeinschaft Christlichen Lebens) ist eine weltweite geistliche Gemeinschaft innerhalb der katholischen Kirche, die aus der Spiritualität des Ignatius von Loyola (dem Gründer des Jesuitenordens) lebt. Das Projekt „Bevor I die“ wird vom Fachbereich Stadtpastoral unterstützt.
 

Fachbereich Stadtpastoral erhält „Andere-Zeiten-Missionspreis 2018“

für interaktives Projekt „NIMM DIR ZEIT – eine Entschleunigungsspur“
München.

Der auffällige blaue „Entschleunigungsteppich“ mitten in der Münchner Fußgängerzone sorgte im Sommer 2018 für viel Aufsehen bei den Passanten. Der Fachbereich Stadtpastoral lud dabei alle Interessierten ein, sich einmal bewusst Zeit für sich und den Augenblick zu nehmen. Durch verschiedene Elemente, wie u. a. bequeme Sitzgelegenheiten, eigene Entschleunigungs-Parkuhren oder einer „Apfel-Smartphone-Tausch-Station“ wurde es den vorbeiströmenden Passanten leichter gemacht kurze Momente der Ruhe zu finden.
 
Mit dem interaktiven Projekt „NIMM DIR ZEIT“, das der Fachbereich Stadtpastoral zusammen mit der Berliner Architekten-Künstler-Gruppe „StiftungFREIZEIT“ entwickelt hat, wurden die klassischen „Störfaktoren der Innenstadt“ stärker in den Blickpunkt gerückt, wie u. a. Lärm, Hektik, und Termindruck. Mit der „Entschleunigungsspur“ wurden dazu Antworten und Gelegenheiten geschaffen, die das Tempo reduzieren und die es ermöglichen das Umfeld bewusst wahrzunehmen, den eigenen Bedürfnissen nachzuspüren und somit Momente des „Getrieben-seins“ zu durchbrechen. 
 
Der Fachbereich Stadtpastoral unter der Leitung von Georg Schmidtner und seines Mitarbeiters Florian Wagner bewarb sich erstmalig mit der „Entschleunigungsspur“ für den „Missionspreis“, der vom Verein „Andere Zeiten“ ausgelobt wird.
180515_Preisübergabe
Bild Stadtpstoral
Sehr groß ist die Freude nun, dass der Fachbereich Stadtpastoral zu den drei Preisträgern des diesjährigen „Andere-Zeiten-Missionspreises“ gehört und diesen Preis am 3. Mai 2018 in Hamburg persönlich in Empfang nehmen durfte.
 
Mit dem Missionspreis will der Verein „Andere Zeiten“ neue, mutige und originelle Aktionen zur Verbreitung und Festigung des christlichen Glaubens in Deutschland auszeichnen. Er wird einmal im Jahr verliehen und ist mit 15.000 Euro dotiert, über deren Aufteilung eine Jury entscheidet. Der Verein sucht Projekte von Kirchengemeinden und Initiativen, die an ungewöhnlichen Orten ein spirituelles Erleben ermöglichen. 1998 gründete Pastor Hinrich C. G. Westphal den gemein-nützigen Verein „Andere Zeiten“. Er ist ökumenisch und steht den christlichen Kirchen nah.
 
Die „Entschleunigungsspur“ selbst kann auch weiterhin von interessierten Pfarreien, Institutionen, Gruppen und Gremien beim Fachbereich Stadtpastoral ausgeliehen werden. Weitere Informationen jederzeit unter stadtpastoral@eomuc.de oder unter Tel. 089/2137-1430.
 
Weitere Informationen auch unter:
http://www.anderezeiten.de/foerderung/mp-ausschreibung/mp-preistraeger/
 

Weitere Rückblicke: Bild anklicken

Entschleunigungsspur