Pfarrverband Flossing

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Mitarbeiterausflug zur Fraueninsel und nach Seon am 9.10.2010

Mit ca. 100 Teilnehmern waren so viele, wie schon lange nicht mehr, beim Mitarbeiterausflug des Pfarrverbandes dabei.
Gstadt
Mit zwei voll besetzten Bussen ging es zunächst nach Gstadt, um mit dem Schiff zur Fraueninsel überzusetzen.

Äbtistin Johanna
Die Äbtissin selbst, Frau Johanna, erzählte über die bewegte Geschichte der Abtei, die im 8. Jahrhundert von Tassilo III gegründet wurde.
Der Grundbesitz der Abtei war ausgedehnt und reichte bis nach Südtirol. In der Blütezeit hatte das Kloster mehr als 1.000 „Untertanen“. Unter der Regentschaft der Äbtissin Irmengard, die später heilig gesprochen wurde, hieß es, gab es keine Armen im Chiemgau.

Mit der Säkularisation 1803 verlor das Kloster die meisten ihrer Güter.
Ab 1836 widmete sich die Abtei dem Schuldienst, die Elementarschulen und ein Gymnasium betrieb. Diese Tradition endet 1995.

Ein 1991 gegründeter Freundeskreis, dem auch der Pfarrgemeinderatsvorsitzende von Polling, Herr Weichselgartner angehört, und der Umbau des Klosters in ein Seminarhaus mit Klosterladen sichert nun die Existenz der Abtei.
Gegenwärtig leben dort 22 Schwestern und 5 Novizinnen.
Laudes
Im Münster der Abtei Frauenwörth feierten wir gemeinsam die Laudes. Der vereinigte Chor unter Leitung von Organist Massi umrahmte die Laudes. Anscheinend so gut, dass der Chor fast in Frauenwörth bleiben musste: Die Aufgangstür zum Chorraum war ins Schloss gefallen war und die Chormitglieder somit eingesperrt.

Äbtistinnen-Galerie
Galerie der Äbtistinnen
Klosterladen
Nach einer kurzen Führung durch die Abtei gab es Mittagessen à la carte beim Klosterwirt. Danach blieb noch genügend Zeit für einen Inselspaziergang und Einkauf im Klosterladen.

Später bei der Heimfahrt wurde der Klosterlikör gleich im Bus verkostet.
Fraueninsel
Seon
Vom Hauptsteg ging es wieder zurück nach Gstadt und mit dem Bus nach Seeon. Dort war dann von 14:15 bis 15:45 Uhr Zeit zum Flanieren und Kaffeetrinken bei herrlichem Wetter.
Seon
Den Abschluss bildete eine Führung des Mesners Matthias Lincke durch das ehemalige Benediktinerkloster Seeon, welches von Pfalzgraf Aribo 994 gegründet wurde.
Das Kloster entwickelte sich zu einer bedeutende überregionalen Schreibschule. Zu den Auftraggebern gehörte zum Beispiel Kaiser Heinrich II.
Das Kloster brannte 1561 bis auf die Kirche fast vollständig ab und erlangte im 17/18. Jahrhundert eine neue Blüte.
Nach der Säkularisation ging das Kloster durch viele Hände. Nach dem 2. Weltkrieg diente es Nachkriegslazarett, Flüchtlingslager, 1953 zur Möbelfabrikation, dann als Unterkunft für den Bundesgrenzschutz und die Bayerische Bereitschaftspolizei bis es schließlich 1978 von der Erzdiözese München und Freising gekauft wurde und zu einem symbolischen Preis von 350.000 € vom Bezirk von Oberbayern übernommen wurden.
Dieser sanierte das Kloster und baute es mit einem Kostenaufwand von ca. 30 Mio. € zu einem Kultur- und Bildungszentrum um.
Die Klosterkirche ist die Pfarrkirche von Seeon.
Die Führung war sehr interessant und kurzweilig. In der erst seit einem Jahr bestehenden Dauerausstellung konnten wir kunstvoll gefertigte Bücher, zum Beispiel das Evangeliar von Heinrich dem III. besichtigen. Jedes Buch aus der Schreibstube ist eine Rarität und mehr als eine Doppelhaushälfte wert. Den Abschluss bildete die Besichtigung der Klosterkirche mit dem Kreuz aus dem 15. Jahrhundert.

Klosterkirche Seon