Pfarrverband Flossing

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25. Ober- und niederbayerisches Totengräbertreffen in Flossing

Was für viele makaber klingt und wohl mit dem Verdrängen des Sterbens zusammenhängt, zeigte sich am vergangenen Sonntag als würdige Veranstaltung und führte mehr als 100 Teilnehmer, die dem Menschen auf seinem letzten Weg die Ehre erweisen und ihn begleiten, in Flossing zusammen. Mit dem 25. Ober- und Niederbayrischen Totengräbertreffen hatte die Mannschaft um Peter Langlinderer eine Großveranstaltung zu stemmen, die einem Jubiläum durchaus würdig war.
Totengräber-Gruppenfoto
Totengräber Gruppenfoto
Bereits um acht Uhr morgens trafen die Teilnehmer – Totengräber, Leichenfrauen und Bestatter - ein und stellten sich um 09:15 Uhr zum Kirchenzug auf.
Kirchenzug
Kirchenzug
Mit Blasmusik ging es anschließend zur Kirche, wo Pfarrer Armin Thaler den Gottesdienst zelebrierte.
Am Ende des Gottesdienstes lud Peter Langlinderer zum Gruppenfoto ein
Mitorganisator Josef Pfisterhammer bei der Lesung
Organisator Peter Langlinderer begrüßt und Mitorganisator Josef Pfisterhammer bei der Lesung
Nach der Heiligen Messe und dem obligatorischen Gruppenfoto (siehe oben), wurde die im Pfarrstadl aufgebaute Ausstellung zum Thema Bestattung besichtigt, ehe es im Festzug zum Gasthaus Neuwirt/Mittermeier ging.
Ausstellung im Foyer Pfarrheim
Ausstattung Totengräber
Ausstellung im Foyer des Pfarrheims mit Ausstattung der Totengräber
Peter Langlinderer begrüßt die Teilnehmer

Organisator Peter Langlinderer, selbst seit dem Jahr 2003 Totengräber in Flossing, wurde von unserem Mitarbeiter befragt, welche Beweggründe ihn zu diesem Dienst gebracht hätten. Dazu Langlinderer:

Ich war bereits seit der zweiten Klasse als Ministrant bei vielen Beerdigungen dabei und habe die Arbeit der Totengräber schon immer als würdevoll empfunden. Später, als Erwachsener, kam dann die Situation, dass ich durch den Ausfall eines anderen Totengräbers eingesprungen bin und auch dabei blieb.“


Auf die Frage, wie er diese Tätigkeit emotional empfinde, antwortet Langlinderer:

„Es ist immer ein gewisses Gefühl der Trauer dabei, einen Menschen auf seinem letzten Weg zu begleiten, egal wie lange man schon als Totengräber tätig ist. Man will diesen Weg, sowohl für den Verstorbenen als auch für die Hinterbliebenen so würdevoll wie möglich gestalten. Dabei ist es natürlich umso schwerer, je näher man einen Menschen kannte.“

Für ihn beginne seine Aufgabe jedoch nicht erst mit dem Tag der Beerdigung. Bereits im Vorfeld kümmere er sich um die Vorbereitungen und stehe den Hinterbliebenen mit Rat und Tat zur Seite.
Totengräber-Ehrung
Zudem sei er ja schon fast erblich belastet, da sein Vater Franz Xaver Langlinderer 35 Jahre dieses Amt ausübte, wofür er, wie auch Johann Landenhammer für 20 Jahre und Josef Mangstl für 13 Jahre im Rahmen dieses Treffens von Pfarrer Armin Thaler geehrt wurden.
Im vollbesezten Saal
Beim Weißwurstessen Pfarrer, Bürgermeister, Peter Langlinderer und PGR-Vorsitzender
Im vollbesetzten Saal, beim Weßwurstessen mit Pfarrer, Bürgermeister, Peter Langlinderer und PGR-Vorsitzender
Bürgermeister Hans Schmidbauer, der die Schirmherrschaft übernommen hatte, zollte, ebenso wie Landrat Georg Huber, den Anwesenden seinen Respekt. „Ich danke ihnen, für ihre Dienste, für die Art und Weise, wie sie ihre Arbeit in Würde und Andacht verrichten. Ich bitte Sie darum, sich auch in Zukunft den Gemeinden und Pfarreien zur Verfügung zu stellen“, sagte Schmidbauer.(wag)
Bericht im Mühldorfer Anzeiger vom 23.11.2011
Alle Fotos vom Totengräbertreffen
(zum Vergrößern einfach draufklicken)