1. Beteiligungskonzept - Umfrage

1.1  Einleitung

Der Domberg in Freising hat aufgrund seiner Geschichte eine hohe Bedeutung für das Erzbistum München und Freising. In den kommenden Jahren stehen umfangreiche Baumaßnahmen an, die sich vor allem im baulichen Zustand des Diözesanmuseums sowie in den erforderlichen Renovierungsmaßnahmen des Kardinal-Döpfner-Hauses begründen. Diese Maßnahmen sollen nicht nur kleinteilig abgearbeitet werden, sondern in eine ganzheitliche Weiterentwicklung und Neugestaltung des Dombergs integriert werden.

Aufgrund des Umfangs der anstehenden Maßnahmen wurde das Stimmungsbild der Öffentlichkeit des Erzbistums im Rahmen eines Fragebogens abgefragt.
Domberg
Abbildung 1: Ansicht Domberg

1.2    Zielgruppe / Ziel der Umfrage

Die Bevölkerung im Erzbistum hat die Möglichkeit erhalten, ihre Ideen, Wünsche und Bedenken in die Weiterentwicklung und Neugestaltung des Dombergs einzubringen. Ziel war es, möglichst viele Personen anzusprechen und zur Teilnahme an der Umfrage zu bewegen. Beabsichtigt war, ein möglichst umfangreiches Meinungsbild der Bevölkerung und insbesondere der Gläubigen des Erzbistums zum Projekt Weiterentwicklung und Neugestaltung Domberg Freising zu erhalten, unabhängig von der Rolle (Laie, Anwohner, etc.) des Einzelnen. Um dies zu gewährleisten, wurde die Umfrage online zur Verfügung gestellt sowie auf Anfrage den Teilnehmern auf dem Postweg zugestellt.

1.3    Beteiligung an der Umfrage

Die Umfrage wurde von der Öffentlichkeit sehr gut angenommen. In dem Zeitraum vom 1. Juli 2014 bis 29. Juli 2014 wurden 1187 Fragebögen ausgefüllt. Alle Altersklassen sind vertreten und auch die geschlechtliche Verteilung ist nahezu ausgeglichen. Des Weiteren ist festzustellen, dass der Großteil der Teilnehmer aus der Postleitregion 85 stammt. Drei Viertel der Beteiligten haben angegeben, in den vergangenen zehn Jahren mehr als zehnmal den Domberg besucht zu haben und dementsprechend eine großes Interesse an der Thematik und Verbundenheit zum Domberg bestätigt. Des Weiteren sind circa 63% beruflich oder ehrenamtlich für die katholische Kirche tätig. Dank der regen Teilnahme kann von einem umfassenden Stimmungsbild zur Weiterentwicklung und Neugestaltung des Dombergs in Freising ausgegangen werden.

2.  Auswertung des Stimmungsbildes

2.1  Zugänglichkeit zum Domberg

Hinsichtlich der Zugänglichkeit zum Domberg haben circa 80% der Teilnehmer der Aussage der Frage 2.1 („Die Zugänglichkeit zum Domberg in Freising, insbesondere für mobilitätseingeschränkte Personen, muss verbessert werden.“) zugestimmt.

2.2 Zukünftige Wünsche für den Domberg

Des Weiteren ist erkennbar, dass die befragten Personen sich sowohl Außenflächen mit einer hohen Aufenthaltsqualität, mehr kulturelle Veranstaltungen und Bildungsangebote als auch gastronomische Einkehrmöglichkeiten auf dem Domberg wünschen.

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Abbildung 2: Frage 2.2

2.3 Erwünschte Eigenschaften nach der Neukonzeptionierung

Die identifizierten Wünsche der befragten Personen korrelieren mit den Eigenschaften, die der Domberg nach einer Neukonzeptionierung widerspiegeln sollte. Der Domberg sollte ein Ort der Begegnung, der Spiritualität und Bildung, aber auch der Lebendigkeit und des Verweilens sein.
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Abbildung 3: Frage 2.3

2.4 Rechtfertigung für eventuell höhere Baukosten

Im Hinblick auf die Baukosten erscheint es den Teilnehmern wichtig, dass diese für ein nachhaltiges Konzept verwendet werden. Eine lange Lebensdauer, gute Umweltverträglichkeit und ein niedriger Energieverbrauch sind hierbei die meistgenannten Punkte. Aber auch eine größere Aufenthaltsqualität in den Außenbereichen und eine bessere Erreichbarkeit würden laut den Teilnehmern steigende Baukosten rechtfertigen.


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Abbildung 4: Frage 2.4

2.5 Mögliche Hindernisse für einen Dombergbesuch

Die Frage, wodurch sich die Teilnehmer daran gehindert fühlen, den Domberg zu besuchen, wurde auch entsprechend des schon zuvor erkennbaren Meinungsbildes beantwortet. Es wurden das Fehlen attraktiver Aufenthaltsflächen und Gastronomie sowie schlechte Erreichbarkeit und wenig attraktive Veranstaltungen bemängelt. Hierzu sollte jedoch beachtet werden, dass 50% der Teilnehmer keine Angaben zu dieser Frage getätigt haben.


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Abbildung 5: Frage 2.5

2.6 Zukünftig gewünschte Informationsmedien

Der Großteil der Teilnehmer würde gerne über die Entwicklungen auf dem Domberg durch die Homepage des Freisinger Dombergs oder per Newsletter informiert werden. Auch die Kirchenzeitung erscheint als ein sinnvolles Informationsmedium. Ein Infostand vor Ort wäre denkbar, jedoch ist zu beachten, dass lediglich 23 Personen (1,94%) einen Infostand vor Ort als alleinstehendes Informationsmedium angegeben haben.
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Abbildung 6: Frage 2.6

2.7 Ergänzende Ideen zur Neukonzeptionierung

Im letzten Teil der Umfrage wurde den Beteiligten die Möglichkeit gegeben, ergänzende Ideen zur Neukonzeptionierung in Form eines Freitexts hinzuzufügen. Um die Nennung der verschiedenen Ideen einordnen zu können, wurden Cluster gebildet. Zu beachten ist, dass diese Cluster keine Gewichtung enthalten, somit können die Ideen bzw. Aussagen der Befragten innerhalb eines Clusters sowohl positive als auch negative Aussagen sein.
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Abbildung 7: Frage 2.7

In dem Cluster „Baumaßnahmen“ werden zahlreiche Gedanken hinsichtlich einer „Öffnung […] der nicht genutzten Grünflächen am Südhang“ geäußert. Betont wird, dass die Grünflächen großteils erhalten bleiben sollen und aus dem genannten Südhang eine Art Garten mit Spazierwegen und Sitzmöglichkeiten entstehen kann. Im Allgemeinen wurden Renovierungs- bzw. Sanierungsmaßnahmen positiv gesehen, wobei auch darauf hingewiesen wird, dass keine zu großen baulichen Veränderungen erwünscht sind. Die historische Optik sollte erhalten bleiben und es sollte eine angemessene Architektursprache gefunden werden.


Bei dem Thema „Zugänge“ werden die Ergebnisse der vorherigen Fragen bestätigt. Viele Personen halten es für beschwerlich, auf den Domberg zu gelangen, sei dies bedingt durch Mobilitätseinschränkungen, Kinderwagen (Familienausflüge) oder Ähnliches. Zur Lösung des genannten Problems wird angedacht, einen “Lift für [die] Erreichbarkeit des Berges oder [einen] Shuttle-Service“ vom Bahnhof zum Domberg anzubieten.


Hinsichtlich des „Konzepts“ ist festzustellen, dass „der Gedanke, aus den relativ abgeschlossenen und unverbundenen Häusern eine Art geistlich-kulturelles Zentrum [für Jung und Alt] der Erzdiözese zu entwickeln“, begrüßt wird. Im Zuge dessen wird ein zentraler Informationspunkt gewünscht, wo jegliche Fragen rund um den Domberg beantwortet werden können.


Unter dem Cluster „Neue Angebote“ wird angeregt, das Seminar- sowie Veranstaltungsangebot zu erweitern. Dazu wurden durch die Teilnehmer vielfältige Ideen genannt, wie zum Beispiel eine „attraktive Jugendkirche“ oder spezielle Veranstaltungen für Senioren. Des Weiteren gab es eine Nachfrage nach öffentlichen Führungen.

Bei den Beiträgen zur „Gastronomie“ wurde die Nachfrage nach einer weiteren Lokalität, zusätzlich zum Weihenstephaner, bestätigt. Es sollte sich jedoch um ein Café bzw. Restaurant für jedermann mit angemessenen Preisen handeln. Die neue Lokalität sollte zum Verweilen einladen und möglichst mit der „Domterrasse“ verbunden sein.


In dem Cluster „Sonstiges“ haben sich viele Anmerkungen und Aussagen angesammelt, die großteils keine Antwort auf die gestellte Frage liefern.


Bei den „Kosten“ wird oftmals darauf hingewiesen, dass „mehr finanzielle Verantwortung“ übernommen werden sollte. Andererseits wurde jedoch manifestiert, dass der Domberg als geistliches Zentrum der Erzdiözese München und Freising auch dementprechend gestaltet werden sollte. Das Thema scheint trotzdem sehr sensibel zu sein. Eine rechtzeitige und transparente Kommunikation wird gefordert.


Zur Thematik „Service“ wurde z.B. ein kostenloser Shuttleservice, analog zur Thematik Zugänge, aufgeführt.


Die Äußerungen bezüglich der „Kommunikation“ beziehen sich vor allem auf eine bessere Information über Veranstaltungen oder Angebote auf dem Domberg.


Circa 4% „Startbahn“-Gegner sind durchaus ernsthaft besorgt, dass „eine 3. Startbahn […] die Attraktivität des Domberges […] sehr beeinträchtigen“ würde und der Domberg seiner Funktion nicht mehr nachkommen kann, wenn er permanent von Flugzeugen überflogen wird.


Schwer zu lokalisieren, aber trotzdem mehrmals angesprochen ist die Parkplatzsituation auf dem Domberg. Einigen Teilnehmern scheint der Autoverkehr per se ein Dorn im Auge.