Benno-Verehrung in der Frauenkirche

1580 wurden die Benno-Reliquien in die Pfarr- und Stiftskirche Zu Unserer Lieben Frau übertragen. Dort befand sich auch die herzogliche Gruft. Fortan zählte der hl. Benno neben der Gottesmutter Maria und den Heiligen Sixtus, Arsacius und Donatus zu den Patronen der Frauenkirche.

1601 wurde das Benno-Reliquiar mit einer großen Silberbüste geziert, finanziert mit Spenden des Hofes und der Münchener Bürgerschaft. 1604 ließen Herzog Maximilian I. und sein Vater Wilhelm V. inmitten der Frauenkirche den Benno-Bogen errichten.

Dieser barocke Ruhmesbau in der Art antiker Triumphbögen war ein Monument der Heiligenverehrung und zugleich des Herrscherhauses: Er überwölbte das Kaiser- Grabmal des Wittelsbachers Ludwig des Bayern, den zentralen Kreuzaltar und den Altar des hl. Benno. Hier wurde sein Reliquiar aufbewahrt. An Festtagen war es auf dem Kreuzaltar mitten unter dem Bogen ausgestellt.

Der Benno-Altar war das Ziel von Bittgängen aus vielen Orten. Allein 1603 zählte man 80 Pilgerzüge. Die Frauenkirche wurde Wallfahrtsstätte.
Das Innere der Frauenkirche mit dem Benno-Bogen. Fotografie vor 1858.