Vom 19. zum 21. Jahrhundert

Die Zeit um 1800 brachte Einschnitte von Seiten des aufgeklärten Staates für die Verehrung des hl. Benno: Der Kirchensilber-Ablieferung und dem Einschmelzen in der Münze zu Gunsten des Staatshaushalts entging die Benno-Büste nur knapp, indem ein Münchener Bürger ihren Materialwert in Geld ablöste. Die Säkularisation hob 1802 das Kollegiatstift an der Frauenkirche auf. Das Benno-Fest war als staatlicher Feiertag abgeschafft.

Doch die Zeiten änderten sich wieder: 1821 wurde die Frauenkirche Kathedrale des neuen Erzbistums München und Freising. König Ludwig I. gestattete 1826 wieder die Feier Bennos als Landespatron jeweils am 16. Juni mit Oktav. 1880 beging man den 300. Jahrestag der Übertragung der Benno-Reliquien. 1888-1895 entstand in München die große neue Pfarrkirche St. Benno.

Erzbischof Julius Kardinal Döpfner (1961-1976), zuvor Bischof von Berlin, betonte die Bedeutung des hl. Benno für die Katholiken im geteilten Deutschland.

Heute steht der Gedenktag des Heiligen in den liturgischen Kalendern aller deutschsprachigen Bistümer. In der Diözese Dresden-Meißen und in der Stadt München wird der 16. Juni als Hochfest gefeiert.
Der hl. Benno unter den Patronen des Erzbistums München und Freising. Glasfenster in der Frauenkirche von Robert Rabolt, 1965 (Ausschnitt)