Haushaltsplan 2015

Bericht zum Haushaltsplan 2015 der Erzdiözese München und Freising

Vorbemerkung
Der Diözesansteuerausschuss, zu dessen wesentlichen Aufgaben die Beschlussfassung über den Haushaltsplan und die Jahresrechnung des Erzbistums gehören, hat in seinen Sitzungen am 10. Dezember 2014 und 13. Mai 2015 den Haushalt 2015 der Erzdiözese München und Freising sowie die Jahresrechnung für das Jahr 2014 beschlossen. Der Haushalt ist ausgeglichen. Er umfasst mit einem Volumen von 735,1 Mio. € um 5,2 % bzw. 37 Mio. € mehr als der Haushaltsplan 2014.
Die Einnahmen aus der Kirchensteuer
Die Einnahmen aus der Kirchensteuer sind 2014 gegenüber dem Jahr 2013 um 2,7 % gestiegen. Dabei entwickelten sich die Einnahmen aus den beiden wesentlichen Steuerarten sehr unterschiedlich. So sind die Einnahmen aus der Kirchenlohnsteuer um 4,9 % gestiegen, während die Einnahmen aus der Kircheneinkommensteuer um 4,1 % gesunken sind. Das Ergebnis der Kircheneinkommensteuer ist für 2014 jedoch verzerrt. Die Einführung einer neuen Erhebungssoftware im Kirchensteueramt hat zu Verzögerungen in der Festsetzung geführt, so dass nach dem Rückgang in 2014 mit einem Nachholeffekt in 2015 zu rechnen ist.

Die behutsame Haushaltspolitik der Erzdiözese, die sich besonders in einem sehr vorsichtigen Ansatz der zu erwartenden Steuereinnahmen zeigt, hat in den letzten Jahren im Rahmen von Nachtragshaushalten erhebliche Investitionen in den verschiedenen Bereichen kirchlichen Wirkens ermöglicht. In 2014 waren die Einnahmen aus der Kirchensteuer insgesamt um rund 69 Mio. € höher, als im Haushaltsplan angesetzt.

Insgesamt konnte der Diözesansteuerausschuss deshalb erneut einen bemerkenswerten Nachtragshaushalt beschließen.


Clearingverfahren
Die Einnahmen aus der Kirchenlohnsteuer stehen dem Bistum zu, in dem der Steuerpflichtige seinen Wohnsitz hat. Oftmals liegen jedoch der Wohnort und der Arbeitsort des Steuerpflichtigen bzw. das Betriebsstättenfinanzamt seines Arbeitgebers in unterschiedlichen (Erz-)Diözesen. Um trotzdem die korrekte Zuordnung der Kirchenlohnsteuereinnahmen auf die berechtigten Bistümer sicherzustellen, haben die deutschen (Erz-)Diözesen ein Clearingverfahren eingerichtet.

Aus diesem Clearingverfahren konnte unsere Erzdiözese im vergangenen Jahr Mehreinnahmen in Höhe von 28,9 Mio. € verzeichnen, die aufgrund von Rückrechnungen für die Jahre 2010 bis 2013 angefallen sind. Endgültig abgerechnet wurde im letzten Haushaltsjahr das Steuerjahr 2010.
Nachtragshaushalt 2014:
Verwendung der Mehreinnahmen

Zu den höheren Einnahmen aus den Kirchensteuern und dem Clearingverfahren kamen in 2014 noch insgesamt rund 23 Mio. € nicht verbrauchte Haushaltsmittel und Mehreinnahmen aus verschiedenen Haushaltspositionen.
 
Zur Verwendung der Mehreinnahmen hat der Diözesansteuerausschuss im Wesentlichen folgende Maßnahmen beschlossen:

  • Um die wirtschaftliche Basis der Kirchenstiftungen weiter zu stärken, werden 15 Mio. € den Kirchenstiftungen zur Aufstockung der freien Rücklagen zur Verfügung gestellt.
     
  • Zusätzlich zum ordentlichen Bauaufwand in Höhe von 63 Mio. € werden weitere 38 Mio. € für Baumaßnahmen der Kirchenstiftungen in der Erzdiözese München und Freising vorgesehen, um im Wesentlichen Sanierungen von Pfarrheimen und Kirchen zu fördern.
     
  • Für weitere zu erwartende große Baumaßnahmen wie zum Beispiel die Generalsanierung der Schule St. Irmengard in Garmisch und am Freisinger Domberg werden 60 Mio. € reserviert und der strategischen Investitionsreserve zugeführt.

  • Für Baumaßnahmen an Schulen, Kindergärten, einem Jugendwohnheim sowie einem Wohnprojekt für Menschen mit Behinderung weiterer kirchlicher Rechtsträger werden Zuschüsse in Höhe von 8 Mio. € zur Verfügung gestellt.

Haushalt 2015

Der Haushaltsplan 2015 umfasst die folgenden Einzelpläne:

1. Seelsorge
2. Bildung
3. Caritas
4. Überdiözesane Aufgaben
5. Verwaltung
6. Steuereinnahmen

Der Haushalt ist wie in den Vorjahren ausgeglichen. Das geplante Haushaltsvolumen steigt um 5,2 % auf 735 Mio. €, der Ansatz für die Einnahmen aus den Kirchensteuern wurde dabei um 10 % erhöht. Die Erzdiözese wird an der bewährten Praktik festhalten und zu erwartende Mehreinnahmen wieder im Sinne eines Haushaltsnachtrages hauptsächlich für Investitionsmaßnahmen verwenden.

Die Kirchensteuer ist mit über 74 % der Einnahmen unverändert die wichtigste Einnahmequelle.
 
 
 
 
 
Haushalt 2015
in Euro
%-Anteil
 
Kirchensteuereinnahmen
545.295.500
74,2 %
 
Leistungen des bayer. Staates für diözesaneigene Schulen,
für Kindertageseinrichtungen in diözesaner Trägerschaft
und Baumaßnahmen
85.689.700
11,6 %
 
Kostenersatz, sonstige Einnahmen, Eigenleistungen,
Versicherungsentschädigungen
28.706.300
3,9 %
 
Leistungen des bayer. Staates für Geistliche
und für den Religionsunterricht
27.087.500
3,7 %
 
Pfründe-/Pacht-/Zinseinnahmen
21.885.000
3,0 %
 
Schulgeld, Tagesheimeinnahmen
11.921.200
1,6 %
 
Sonstige Stiftungen
6.500.000
0,9 %
 
Interdiözesane Verrechnung Kirchenlohnsteuer
7.371.700
1,0 %
 
Rückstellungs-/Rücklagenverbrauch
660.800
0,1 %
 
735.117.700
100,00
Geplante Einnahmen des Jahres 2015 in Höhe von 735 Mio. € nach den Einnahmequellen:
Haushalt Grafik 2015
 
 
 
 
 
Vorgesehene Ausgaben im Haushaltsplan 2015
in Euro
%-Anteil
 
Personalaufwand direkt
285.804.100
38,9 %
 
Personalaufwand indirekt
120.503.100
16,4 %
 
Bau- und Grundstücksaufwendungen
77.094.800
10,5 %
 
Kirchensteueraufwendungen
70.000.000
9,5 %
 
Sachaufwand
61.903.500
8,4 %
 
Übrige Aufwendungen
49.117.800
6,7 %
 
Zuschüsse zum Verwaltungskostenanteil der Kirchenstiftungen, Verbände,
kirchennahen Einrichtungen, Weltkirche
44.693.400
6,1 %
 
Überdiözesane Umlagen
26.001.000
3,5 %
 
735.117.700
100,00
Direkte und indirekte Personalkosten
Die direkten und indirekten Personalkosten bleiben prozentual unverändert bei 55,3 % und stellen unverändert die größte Ausgabenposition im Haushaltsplan der Erzdiözese dar. In absoluten Zahlen steigen die Personalkosten von 386 Mio. € auf 406 Mio. €. Als indirekte Personalkosten werden dabei Personalkostenzuschüsse z. B. an die Pfarreien bezeichnet.
Haushalt Personalkosten Grafik
Struktur der Mitarbeiter zum 1. Januar 2015 nach besetzten Vollzeitstellen (1):
 
 
 
Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen in Kindertageseinrichtungen in Trägerschaft der Pfarreien
3.863
 
Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen an diözesanen Kindertageseinrichtungen
305
 
Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen im pastoralen Dienst
davon:
555 Priester im aktiven Dienst
141 ständige Diakone
278 Pastoralreferenten/-innen
213 Gemeindereferenten/-innen
52 sonstige Mitarbeiter/-innen im pastoralen Dienst
1.239
 
Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen in Pfarreien
davon: 
508 Mesner/Hausmeister/-innen
443 Sekretäre/-innen
235 Kirchenmusiker/-innen
149 Raumpfleger/-innen
    6 Verwaltungsleiter/-innen
1.341
 
Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen im EOM (nicht pastoral)
879
 
Religionslehrer/Religionslehrerinnen
471
Anzahl der Mitarbeiter an diözesanen Schulen zum 1. Januar 2015 (2):
 
 
 
Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen an diözesanen Schulen                                               
davon:
994 Lehrkräfte
288 Sonstige Mitarbeiter an diözesanen Schulen
1.282
(1)Da einige Mitarbeiter/-innen auch in Teilzeit arbeiten und somit manche Vollzeitstellen durch mehrere Teilzeitkräfte besetzt sind, liegt die tatsächliche Anzahl der Mitarbeiter/-innen über der hier ausgewiesenen Anzahl der Vollzeitstellen.

(2)Hier ist die Anzahl der Mitarbeiter/-innen pro Kopf angegeben – unabhängig davon, ob sie eine Voll- oder Teilzeitstelle besetzen.

Bauaufwendungen

Die ordentlichen Bauaufwendungen (ohne Eigenleistungen der Kirchenstiftungen,
ohne öffentliche Zuschüsse) liegen bei 63 Mio. €, ihr Anteil am Gesamthaushalt sinkt
gering von 9 % auf 8,6 %.

Die folgende Zusammenstellung gibt einen Überblick über die Gliederung der im
Haushalt 2015 für Baumaßnahmen vorgesehenen Haushaltsmittel.

 
 
 
 
 
in Mio. Euro
 
Kirchenstiftungen
45,0
 
Kindertageseinrichtungen
7,5
 
Diözesane Schulen
5,0
 
Gebäude der Erzdiözese
3,0
 
Pfründegebäude
0,5
 
Frei verwendbares Budget für die o.g. Bereiche
2,0
 
63,0

Ausgaben für die Caritas

 
 
 
 
 
Ausgaben für die Caritas
in Euro
 
Zuschüsse an caritative Verbände und Organisationen
36.029.200
 
Beratungsdienste
6.510.400
 
Sondermittel für Unglücks- und Katastrophenfälle
1.000.000
 
Sondermittel für die Asyl- und Flüchtlingsarbeit
5.000.000
 
48.539.600

Ausgaben für Kirchenstiftungen

(ohne Personalaufwendungen für Priester, Diakone und pastorale Mitarbeiter; ohne Bauaufwendungen)
 
 
 
 
 
Ausgaben für die Kirchenstiftungen
in Euro
 
Haushaltszuschüsse
98.048.700
 
Beiträge für Berufsgenossenschaft und Versicherungen
5.228.000
 
EDV-Support/Arbeitssicherheit
1.655.900
 
104.932.600
Die Haushaltszuschüsse an die Kirchenstiftungen werden in 2015 um 14 % (11,7 Mio. €) erhöht.
Darstellung nach Einzelplänen:
Kirchensteuer 2015 Flyer
Geschäftsbericht 2015