Vorwort

Liebe Mitchristen,

die Gemeinschaft aller Gläubigen bildet die Kirche. Unser Leben ist geborgen in der barmherzigen Liebe des Vaters, wie sie uns in seinem Sohn Jesus Christus, in seinem Wirken, in seinem Tod und seiner Auferstehung erfahrbar wurde und wird. Dies zu bedenken, zu entdecken und fruchtbar werden zu lassen in unserem Tun, dazu bietet das Jahr der Barmherzigkeit zahlreiche Möglichkeiten.

Als Gemeinschaft ist es unsere Aufgabe, diesen Glauben dann in der konkreten Tat und in der Hinwendung zu allen Menschen in dieser Welt wirksam werden zu lassen. Zahlreiche haupt- und ehrenamtlich in unserem Erzbistum tätige Menschen tun dies tagtäglich mit großem Einsatz, Professionalität und innerem Engagement. Gemeinsam feiern wir Gottesdienst, gemeinsam wenden wir uns den Menschen in Not zu und gemeinsam geben wir Zeugnis von unserem Glauben und unserer Hoffnung. Dafür sage ich allen meinen herzlichen Dank für dieses tägliche Glaubensleben in unserem Bistum.

Gemeinsam tragen wir dann aber auch Verantwortung, dass die Rahmenbedingungen und Voraussetzungen dafür zuverlässig zur Verfügung stehen. Um tätig sein zu können, bedarf es sicher zuerst des Willens und der Bereitschaft zum Einsatz, dann aber braucht es auch andere Ressourcen wie Gebäude, Sachmittel, Hilfsgüter, Medien und qualifizierte Ratgeber und Unterstützer. Diese Ressourcen kosten Geld, das Sie mit Ihrer Kirchensteuer und Ihren Spenden zur Verfügung stellen.


In diesem Bericht finden Sie zahlreiche Beispiele für kirchliches Handeln und wir legen Rechenschaft darüber ab, wie wir mit dem anvertrauten Geld umgehen und wozu wir es verwenden. Dies geschieht in neuer Form und umfasst die gesamte Finanzverwaltung der Erzdiözese. Damit soll Transparenz in den kirchlichen Finanzen hergestellt und die Verwaltung der materiellen Güter nachvollziehbar werden. Die Vermögensverwaltung folgt den kirchlichen Grundvollzügen und ist zweckgebunden. Ziel ist es, dem kirchlichen Handeln und den Menschen, denen dieses zugutekommt, nicht nur heute und morgen, sondern auch in Zukunft verlässlich die Mittel zur Verfügung zu stellen, die benötigt werden, damit Leben gelingend gestaltet werden kann.

„Gottes Barmherzigkeit ist nicht eine abstrakte Idee, sondern eine konkrete Wirklichkeit, durch die Er seine Liebe als die Liebe eines Vaters und einer Mutter offenbart, denen ihr Kind zutiefst am Herzen liegt“, sagt Papst Franziskus in seiner Schrift zur Einberufung des Hl. Jahres der Barmherzigkeit. Wir dürfen aus der Barmherzigkeit Gottes leben und dieses Geschenk der Barmherzigkeit darf und muss konkrete Wirklichkeit werden in dieser Welt. Gemeinsam, mit unserem Tun und unseren materiellen Gaben, engagieren wir uns dafür täglich in vielfältiger Form. Die Barmherzigkeit Gottes treibt uns, diese Welt menschlicher zu gestalten. Für Ihren Einsatz und für Ihre finanziellen Beiträge danke ich Ihnen deshalb sehr. Gemeinsam sind wir Kirche für die Menschen und stärken so die Stimme des christlichen Glaubens in unserer Gesellschaft.
 
Mit herzlichen Grüßen und im Gebet verbunden
 

Ihr
Reinhard Kardinal Marx
Erzbischof von München und Freising