Pfarrverband Pasing

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Diakonenweihe

22. November 1970 –
Erste Weihe von fünf Ständigen Diakonen nach dem Konzil in St. Hildegard durch Kardinal Döpfner.

Der Gründungspfarrer Paul Groh war einer der Wegbereiter des vom II. Vaticanum erneuerten Diakonats in unserer Erzdiözese. Es wurde nichts Neues eingeführt. Bereits im Philipperbrief (Kap. 1,1) grüßen Paulus und Timotheus die Gläubigen: ... mit ihren Bischöfen und Diakonen. Diener ist die deutsche Übersetzung des griechischen Wortes Diakonos. Dieser Gedanke gründet im Dienst Jesu Christi selbst, der nicht gekommen ist, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen (Mt. 20.28).

Bruderdienst, Verkündigung und liturgischer Dienst ist die dreifache Aufgabe des Diakons. Ihm ist im Besonderen die Sorge für die Benachteiligten und am Rande Stehenden aufgetragen. Dazu gehören alte und kranke Menschen, Behinderte und Einsame, aber auch diejenigen, die sich mit Glaube und Kirche schwer tun. Die Aufgabe der Verkündigung ist sicher primär im Predigtdienst zu sehen. Aber auch mit seinem Leben soll der Diakon ein glaubwürdiger Zeuge des Evangeliums sein. Sein Dienst soll eine Brückenfunktion haben von der Mitte der Gemeinde dorthin, wo Kirche noch nicht oder nicht mehr ist.

Durch den Dienst des Diakons bei der Feier der Liturgie wird vor allem deutlich, dass im Leben der Kirche Gottesdienst, Bruderdienst und Verkündigung eine untrennbare Einheit bilden. Der Diakon assistiert dem Bischof oder Priester in der Eucharistiefeier. Er selbst kann die feierliche Taufe spenden, die kirchliche Eheschließung leiten sowie die Begräbnisfeier halten. Wortgottesdienste, Krankenkommunion, Andachten und Segnungen gehören ebenfalls zu seinem Aufgabengebiet. Neben diesem dreifachen Dienst hat der Diakon auch darin seinen Auftrag zu sehen, dort wo er steht, neue Laienaktivitäten zu erwecken, Gruppen von Helfern aufzubauen, Charismen und Talente zu entdecken und zu fördern, die zum Aufbau einer schwesterlichen und brüderlichen Gemeinde dienen können.

Am 15. Dezember 1985 wurde ich neben 14 anderen Mitbrüdern von Friedrich Kardinal Wetter zum Diakon geweiht und der Pfarrei St. Hildegard zugeordnet, wo ich bereits seit Abschluß meiner Ausbildung im Juli 1985 als Seelsorgehelfer tätig war. Ich wurde von der Gemeinde mit viel Verständnis und Offenheit aufgenommen und akzeptiert. Nach einer 27-jährigen Büro-Tätigkeit war es für mich eine wunderbare Aufgabe, mit Menschen zu tun zu haben, ihnen zu helfen, sie zu begleiten und einfach für sie da zu sein. Eine besondere Freude war es für mich, gleichsam eine Brücke zwischen Monsignore-Bleyer-Haus und Pfarrei gebaut zu haben. Seit März 1992 versuchte ich die frohmachende Botschaft an behinderte Menschen weiterzugeben. Die Aufgeschlossenheit dieser Menschen, ihre Bereitschaft zum Kommen, Zuhören und Mittun war erstaunlich groß. Mittlerweile im Ruhestand, bin ich dankbar, dass ich noch in kleinem Rahmen in der Pfarrei weiterarbeiten darf.

Otmar Maier,
Diakon in St. Hildegard von 1985 - 2002