Ana und Otto Raffai berichteten in Gilching von ihrer Friedens- und Versöhnungsarbeit im ehemaligen Jugoslawien Mit einer erfolgreichen Konferenz unter der Überschrift „Re: Aktion – Gläubige für den Frieden in den Zeiten des Nationalismus und der Xenophobie“, die vom Erzbistum München gefördert wurde, im Gepäck kamen Ana und Otto Raffai von Zagreb über Graz und Augsburg auch nach Gilching. Kontakte der Gilchinger pax christi Gruppe, die noch in Zeiten des Jugoslawienkrieges zurück reichen, wurden hier wieder neu belebt.
Und seit dieser Zeit machen die Theologen Ana und Otto Raffai Friedensarbeit.
Diese hat drei Schwerpunkte: Mit ihrer Initiative „Gläubige für den Frieden“ fördern sie die interreligiöse Friedensarbeit, sie bieten Ausbildungen zum gewaltfreien Handeln an, und in Publikationen wie etwa der Kolumne „gewaltfrei anders“ in der franziskanischen Zeitschrift „Licht des Wortes“ (Svjetlo rijeci), versuchen sie seit 2013, das Thema Gewaltfreiheit bekannter zu machen.
Natürlich berichteten sie auch über ihre Konferenz in Luznica bei Zagreb, einem Zentrum für geistliche Erneuerung, mit mehr als 70 Teilnehmern aus Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Kosovo, Montenegro, Serbien, Mazedonien; mit dabei waren Muslime ebenso wie Christen verschiedener Denominationen, aber auch nichtgläubige Humanisten.
Im Abschlussdokument wird jede Rechtfertigung von Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit, die sich auf Glauben oder religiöse Tradition beruft, als zutiefst falsch und inakzeptabel beschrieben. Die Grundaussage der Glaubensüberzeugungen drücke sich in Gottes Zusage aus: Fürchte dich nicht! Und auf diesem Hintergrund wird jede Bürgerin und jeder Bürger in der Verantwortung für ihren Staat und die Geschehnisse in ihrem oder seiner Gesellschaft und Land gesehen. Jeder wird eingeladen, seine eigene Macht wahrzunehmen und Verantwortung für die Friedensförderung zu übernehmen.
Das Motto des Abschlussdokumentes lautet: „Indem wir Frieden fördern, loben wir Gott“.
In der Diskussion kam dann auch die Frage auf, wie können wir das Nebeneinander mit den Muslimen auch bei uns aufbrechen für ein mehr an Miteinander. Man solle sich doch an Orten treffen, die nicht religiös beladen sind wie Gebets- oder Kirchenräume. Es gäbe doch sicher auch bei uns Treffpunkte, wo Menschen verschiedener Religionen hingingen. Vielleicht sollte man auch am Anfang Themen wählen, die nichts mit der eigenen Religion zu tun hätten. Und vielleicht sollte man dazu im ganz Kleinen anfangen. Einzelne Personen könnten die Keimzelle für Größeres darstellen. Die anwesenden Gilchinger waren vor allem angetan von der unerschütterlichen positiven Einstellung von Ana und Otto, etwas verändern zu können und der Kraft, die die beiden aus ihrem Glauben zogen.
Die Erklärung der Teilnehmer an der Konferenz von Luznica sind
hier nachzulesen.
Des Weiteren hat die Gilchinger pax christi Gruppe alle Bundestagskandidaten unseres Wahlkreises angeschrieben mit Fragen, die ihr am Herzen liegen. Die Fragen und ausführlichen Antworten können auf unserer
Internetseite gelesen bzw. heruntergeladen werden.
Martin Pilgram, pax christi gilching