„Wenn das Leben zerbrechlich wird…“

Gut trainiert, mitten im Aufbruch, unternehmungs- und reiselustig – das ist EIN Bild von Senioren heute. Gleichzeitig erleben wir, dass immer mehr Menschen immer älter werden. Doch die Fitten, Engagierten, die uns in unserem Alltag und den Medien begegnen, sind nur eine Facette des langen Lebensabschnitts „Alter“. Für viele Menschen steht die Erfahrung des verwundbar Werdens, des zerbrechlichen Lebens erst am Ende – nach vielen Lebensjahren. Doch viele Menschen erleben dies bereits viel früher oder schon am Beginn des Alters. Eine Erfahrung, die in unserer Gesellschaft kaum Platz zu haben scheint.
alte Hände werden gehalten
(Bild: imago/Westend61)
Ebenbild Gottes
Die Menschen, die spüren, wie sie schwächer und zerbrechlicher werden, erleben dies oft selbst als schmerzliche Zumutung. Sie müssen Abschied nehmen vom Selbstbild des für sich selbst und andere sorgenden Menschen. 

Was wir in der Seniorenseelsorge entgegensetzen, ist das biblische Menschenbild. Der Mensch ist, so wie er ist, Ebenbild Gottes. Als energiegeladener Mensch und als schwacher Mensch, als Gesunder und als Kranker. Diese unzerstörbare Würde ist der Kern der biblischen Botschaft. Das Leben eines jeden Menschen ist kostbar und unverfügbar. Die Bibel ermuntert uns, daran zu glauben, dass sich gerade im Schwachen, im Zerbrechlichen Gott zeigt (1 Kor 1,25-27).

Und so sind die Menschen in der letzten Lebensphase eigentlich Propheten und Prophetinnen. Wie die biblischen Propheten mahnen sie und sind Sand im Getriebe der Zeit. Sie mahnen uns, dass das Leben endlich ist. Sie fordern uns heraus, die Würde zu achten und im Vertrauen auf die Würde  zu leben, auch wenn Gebrechlichkeit uns plagt.

Unser Angebot

  • Unsere Seelsorgerinnen und Seelsorger in den Seniorenheimen und den Pfarreien werben für diese Sicht des Lebens.
  • Sie sind an den Orten, „wo Existenz bedroht ist und existentielle Fragen sich verdichten“ (Leitlinien für das pastorale Handeln in der Erzdiözese München und Freising).
  • Sie ermutigen, stärken und begleiten Menschen, ihr Ebenbild-Gottes-Sein auch dann zu leben, wenn Krankheit und Sterben die Grundströmungen sind.
  • Sie hören zu und sind da, auch da, wo Menschen zweifeln und verzweifeln.

Impuls für Sie! Zum Nachdenken…
Wo gelingt es mir, Zerbrechlichkeit und Gebrechlichkeit als Teil meines Lebens anzunehmen?
Welche meiner Lebenserfahrungen stärken mich?

Adelheid Widmann


Seelsorge in stationären Einrichtungen
Schrammerstr. 3
80333 München
Telefon: 089-2137-74304
PMaerz(at)eomuc.de
Fachbereichsleiter:
Paul März
Referentin:
Dr. Maria Kotulek
Seniorenseelsorge
Schrammerstr. 3
80333 München
Telefon: 089 2137-74300
Fax: 089 272988
AWidmann(at)eomuc.de
http://www.erzbistum-muenchen.de/seniorenpastoral
Fachbereichsleiterin:
Adelheid Widmann