Tag des offenen Denkmals 2019 Motto: "Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur"

Auch heuer beteiligen sich zahlreiche Gemeinden aus der Erzdiözese München und Freising am 8. September 2019 an dem bundesweiten Tag des offenen Denkmals. Einen kleinen Vorgeschmack liefern St. Laurentius, München-Nymphenburg, St. Johann von Capistran, München-Bogenhausen und St. Rupert, Söllhuben.

Über eine interaktive Landkarte sind alle weiteren teilnehmenden Kirchen mit Bild, einer kurzen Beschreibung und Informationen für den Aktionstag vermerkt. Die Pfarreien freuen sich über Ihren Besuch!
Kartenauszug Tag des offenen Denkmals 2019
Auszug aus der Landkarte zum Tag des offenen Denkmals 2019 (Bild: Tag des offenen Denkmals)

St. Laurentius, München-Nymphenburg

Am Ufer des Nymphenburger Kanals liegt St. Laurentius zwischen altem Baumbestand in einer Senke. 1955 wurde der Bau, an dem die Mitglieder des Oratoriums stark mitwirken konnten, nach nur acht Monaten Bauzeit von Erzbischof Kardinal Wendel geweiht. St. Laurentius ist die zweite Kirche Münchens, in dem die Eucharistie räumlich in die Mitte der Gemeinde gerückt ist – und das Jahre vor dem II. Vatikanum. Auf dem angrenzenden Friedhof fand der Religionsphilosoph Romano Guardini seine erste Ruhestätte.

St. Johann von Capistran, München-Bogenhausen

Der runde Sichtziegelbau in der Münchner Parkstadt Bogenhausen wurde 1960 von Joseph Kardinal Wendler eingeweiht. Viele der liturgischen Erneuerungen, die im zweiten Vatikanischen Konzil 1962-1965 beschlossen wurden, lassen sich in St. Capistran erkennen – und das schon zwei Jahre vor dem Konzil. Der Sakralbau, der von Prof. Sep Ruf entworfen wurde, verzichtet auf Andachtsecken oder Nischen und stellt sich so in die Tradition des Pantheons in Rom. Der Altar ist in den Mittelpunkt des Kirchenraumes gerückt und versammelt  die Gläubigen so im Sinne der Circumstantes um sich; mit Christus als Zentrum der Gemeinschaft. Erleuchtet wird die Kirche statt vom Fenstern von einer kreisförmigen Öffnung in der Mitte der Stahlfachwerkkonstruktion, die den Raum überspannt. Je nach Witterung wandet so das „Auge Gottes“ als Lichtpunkt durch den Raum. Außerdem fällt Tageslicht durch ein Lichtband, das den zylindrischen Baukörper vom Kupferblechdach trennt. Dieser Lichtkranz vermittelt den Eindruck einer schwebenden Decke. Hervorzuheben ist außerdem der sichelförmige Grundriss der Kirche, der dem Bau seine zweischalige Qualität verleiht. 

St. Rupert, Söllhuben

Die Urpfarrei Söllhuben fand ihre erste urkundliche Erwähnung im Jahr 924, wobei man davon ausgeht, dass schon im 8. Jahrhundert eine grundherrschaftliche Eigenkirche bestand. Bis zur Säkularisation gehörte die Kirche zum Erzbistum Salzburg. Das Patronat der Kirche zeugt noch heute von dieser Verbindung – der Heilige Rupert ist der Diözesanpatron Salzburgs. Der heutige Kirchenbau ersetzte 1766 den gotischen Vorgängerbau. Er ist der letzte Entwurf des Barockbaumeisters Johann Michael Fischer. Der Architekt war bei der Beauftragung bereits 73 Jahre alt und erlebte die Vollendung St. Ruperts nicht mehr. Fischer wollte mit seinem Bau einen Ort schaffen, an dem Himmel und Erde sich berühren, was er durch die Kombination zweier eigentlich nicht kompatibler geometrischer Figuren umsetzt: Auf ein ungleichseitiges Oktogon setzt Fischer eine Kuppel! Der Baumeister fasst in St. Rupert die Wiederkunft des Herrn in Bauform und versucht die irdische Begrenztheit aufzulösen. Für die Ausgestaltung des Innenraumes schlug Fischer große Namen wie Johann Baptist Straub, die Gebrüder Asam oder Johann Baptist Zimmermann vor. Aufgrund unbezahlter Rechnung fiel die Stuckatur allerdings sehr viel schlichter aus, als geplant. Von der originalen Ausstattung ist bis auf wenige Skulpturen und die Beichtstühle nicht mehr vorhanden. Nach unterschiedlichen Umgestaltungen im Laufe der Jahre wurde der Innenraum schließlich 1943-46 nach Plänen Fischers von Prof. Rudolf Esterer rebarockisiert.

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