Kath. Pfarrgemeinde St. Franz Xaver

81825 München, Kirche Sonnenspitzstraße 2 | Pfarrbüro Vogesenstraße 18 | PV Trudering - St. Augustinus und St. Franz Xaver

Etwas anders machen als sonst

Fasten für Tafel, Tisch und Asyl

Putz Deine Zähne auf einem Bein stehend! Setz dich auf einen anderen Stuhl an Deinem Esstisch! Schreib ein Sonett! Wechsel das Radioprogramm! Iss Obstkuchen! Spare Kritik! Laufe Rückwärts! Geh zu Fuß in die Arbeit! Zeichne ein Pferd! Viele andere Ideen kommen Ihnen sicher in den Sinn!

Wer erleben will, was er noch nie erlebt hat, muss tun, was er noch nie getan hat. Dazu bietet die Fastenzeit eine gute Chance! Für einen begrenzten Zeitraum mal etwas anders machen eröffnet manche Möglichkeiten. Wenn ich Spaß daran habe oder es mir gut tut, kann eine neue Gewohnheit daraus werden. Wenn nicht, ist auch kein großer Schaden entstanden. Auf diesem Weg können Sie zu neuen Ufern aufbrechen und manches entdecken und Ihrem Leben neuen Schwung geben.
Weniger oder mehr ist die Frage bei allem. Für den einen ist die Hose zu eng, der anderen empfiehlt der Arzt die 45 Kilo auf der Waage als Alarmsignal zu sehen und endlich langsamer zu tun. Die Dosis macht etwas zum Gift oder zum Heilmittel.
Oft bestimmt die Vernunft unseren Alltag und wir sind effizient und planen unseren ganzen Tag durch und wundern uns, wenn für die Schmetterlinge in unserem Leben kein Platz mehr ist. So kann das Leben sehr anstrengend werden.

Die Fastenzeit ist für uns eine große Chance, neue Wege zu gehen und zum Beispiel Menschen in schwierigen Lebensumständen in den Blick zu nehmen und etwas für sie zu tun.
Immer wieder sind die Flüchtlinge in den Schlagzeilen, die sich in Lebensgefahr begeben, um ihr Land zu verlassen. Diese Ereignisse sind weit weg und dann stehen die Menschen bei uns in Trudering.

Dieses Geschehen ist ganz, ganz nah! Eine ehrenamtliche Mitarbeiterin schildert in einer Einladung ihre Eindrücke: „In der letzten Woche waren einige von uns im Asylbewerberheim in der St. Veit Straße und haben einen kleinen Eindruck bekommen, wie die Menschen, die oft fast alles verloren haben - nicht nur Hab und Gut, sondern oft auch Eltern, Kinder, Ehepartner - hier leben müssen. Sie sind in Sicherheit und außer Lebensgefahr - vorerst. Das ist gut. Aber wie leben sie? Auf allerengstem Raum, manchmal mit unbekannten Menschen zusammen, denen sie nicht ausweichen können, wenige, oft defekte sanitäre Anlagen, keinerlei Möglichkeit für individuelle Essenszubereitung, sondern Kantinenversorgung. Keine Wechselkleidung, Winterkleidung ohnehin nicht. Oft fehlen die notwendigsten Alltagsgegenstände, wie Zahnbürsten, Waschzeug, etc. Keine oder kaum Beschäftigungsmöglichkeiten, keine Möglichkeiten, sich außerhalb ihrer winzigen Zimmer aufzuhalten. Keine erkennbare Perspektive, und das für viele Wochen.“
Neben diesen schlechten Umständen für unsere Asylbewerber bleibt die Not der hier lebenden Menschen mit geringem Einkommen. Die Münchner Tafel Berg am Laim und der Tisch Messestadt leisten hier sehr viel, weil sie diesen Menschen direkt helfen. Doch immer sind die Lebensmittel knapp.

Diese Not ist für viele in unserer Stadt eine Chance: Sie können helfen. Die Friedenskirche und die Pfarrgemeinden St. Augustinus und St. Franz Xaver bitten Sie um Ihre spende von haltbaren Lebensmitteln und Hygieneartikeln. Sie können Ihre Schätze bis zum 22.3.15 in die dort bereit stehenden Kisten legen.
Die Spenden werden dann noch vor Ostern zu Tafel, Tisch und Asylheim gebracht und an die Menschen verteilt. Ein Zeichen gelebter Menschlichkeit.
Sie können aber auch Ihre Dienste einbringen: Gesucht werden Dolmetscher, die bei Verständigungsschwierigkeiten helfen oder auch BegleiterInnen zu Ärzten oder Behörden, MitarbeiterInnen für die Kleiderkammer oder auch BetreuerInnen für Kinder. Sie brauchen keine Vorkenntnisse und haben die Chance Menschen ganz direkt zu helfen.

Manches lässt sich leichter besprechen als beschreiben. Wenn Sie Fragen oder Interesse haben, rufen Sie doch St. Franz Xaver unter der Telefonnummer 436  302 80 an.