St. Mauritius

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Der Heilige Mauritius Engagiert für Gerechtigkeit und Toleranz

Heiliger Mauritius (klein)
Heiliger Mauritius (Edith Peres-Lethmate)
Mauritius war der Überlieferung nach römischer Offizier und Anführer der 22., der thebäischen Legion. Diese war in der Gegend um Theben ausgehoben worden und bestand nur aus Christen. Um das Jahr 300 wurde die Legion im gallischen Agaunum (heute St. Maurice/Schweiz) stationiert, um dort eine Revolte zu unterdrücken. Die christlichen Soldaten, so berichtet die Legende, weigerten sich aber, den heidnischen Göttern der Römer zu opfern und den Befehl zur Christenverfolgung auszuführen. Daraufhin ließ Maximianus, der Mitregent von Kaiser Diokletian, zur Abschreckung jeden zehnten Legionär umbringen. Als sich die Soldaten trotzdem immer noch dem Befehl widersetzten, wurde die Truppe erneut dezimiert - bis schließlich die gesamte thebäische Legion getötet war.

Schon bald nach ihrem gewaltsamen Tod begann wohl die Verehrung des Mauritius und seiner Gefährten in St. Maurice, denn Ausgrabungen in der alten Abteikirche brachten die Verehrungsstätte mit dem Martyrergrab aus dem 4. Jhdt. zutage. Durch die Wallfahrt nach St. Maurice sowie das Wirken des dort errichteten Klosters verbreitete sich der Kult des heiligen Mauritius bald in Europa. Unter den Ottonen- und Stauferkaisern wurde Mauritius gar Reichspatron. Damals entstanden viele Mauritius- und Moritzkirchen. Außerdem führten zahlreiche Adelsgeschlechter, Bistümer, Klöster, Städte und Dörfer den Heiligen in ihrem Wappen. Darstellungen zeigen ihn zumeist mit dunkler Hautfarbe. Sein Name, der im Lateinischen „Maure“ oder „Mohr“ bedeutet, führte zu dieser Abbildung. Außerdem trägt er Soldatentracht oder Ritterrüstung, oft auch Lanze, Schwert und Schild.

Die Vermutung, dass Mauritius von dunkler Hautfarbe war, ließ ihn zum Schutzpatron für Handwerksberufe werden, die mit Farbe zu tun haben (Färber, Glasmaler, Tuchweber, Wäscher und Hutmacher). Zudem gilt er als Patron der Weinstöcke. Als Soldat ist er der Schutzheilige der Soldaten, ihrer Pferde sowie der Messer- und Waffenschmiede.
Um seine Fürsprache wird gebeten bei Gicht, Ohrenleiden, Besessenheit und Krämpfen.
Auch gegen Religionsfeinde wurde sein Beistand angerufen.

Mauritius wird als ein Mann verehrt, der mit seinem Leben für die gerechte Sache eintrat und sich schützend vor Wehrlose und Verfolgte stellte. Das Fest des Heiligen und seiner Gefährten wird am 22. September gefeiert.

Vom heiligen Martin, der um 330 selbst römischer Soldat war, ehe er sich zum Christentum bekehrte, wird berichtet, dass er ein großer Verehrer des heiligen Mauritius gewesen sein soll. In Moosach bot die unmittelbare Nachbarschaft bzw. Verbindung zur Pfarrei St. Martin die Gelegenheit, den heiligen Mauritius als Kirchenpatron zu wählen.