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CHORGEMEINSCHAFT
BAD AIBLING

Singen ist gesund und hält fit!

Fest für Mozart

12. Mai 2006

Plakat Mozartkonzert 2006


OVB - Kultur - 16. Mai 2006

Mozart-Entdeckungen
von Rainer W. Janka

Auch Bad Aibling jubelt mit: Das Mozartfest der Mozartgemeinde Südostbayern begann mit einem Konzert in der Stadtpfarrkirche, in dem Konrad Liebscher mit seinem Chor der Pfarrei Mariä Himmelfahrt geistliche Werke aufführte, bekannte und eher unbekannte. Dabei ließen sich durchaus reizvolle Entdeckungen machen.
Das «Te Deum» KV 141 eilt in Geschwindschritt dahin, bis eine schulmäßige Doppelfuge das Werk gewichtig beschließt. Das Offertorium «Benedictus sit Deus» KV 117 zitiert nicht nur deutlich herausgestellt den dazugehörigen Gregorianischen Choral, sondern überrascht auch mit einer koloraturreichen Sopranarie. Das «Regina coeli» KV 108, die erste von drei Vertonungen dieses Marienhymnus', geht nach jubelnden Chorteilen in eine flehentlich bittende Sopran-Arie über, wenn es im Text «Ora pro nobis» heißt, der Bitt-Gestus wird im Orchester hervorgehoben, während der Sopran eine wunderschön innige Melodie hat.

Dagmar Gareis zog die Melodie bewegt-fließend und emotional berührend nach und traf damit ins Herz der Zuhörer. Ihre Koloratursicherheit hatte sie schon im «Benedictus»-Offertorium unter Beweis gestellt und natürlich im allseits bekannten «Exsultate, jubuilate», wo sie das hohe C mit vehementer Attacke erreichte. Schön anzuhören waren ihre wirklich echten Triller.

Der Chor war gut einstudiert, bewältigte mit Anstand die große Fuge im «Te Deum» und sang am sichersten im «Regina coeli», das den Sängern am meisten zu liegen schien.

Zwischen die Chorstücke hatte Konrad Liebscher drei von den kurzen Kirchensonaten gesetzt, die damals in der Messe zwischen Epistel und Evangelium erklangen. Das farbig glitzernde Orgelspiel von Kaori Mune-Maier wurde manchmal vom Orchester zugedeckt, vor allem bei der bläserreichen Sonate KV329. Dieses Orchester erfreute vor allem in den weich singenden Holzbläsern, die Streicher klangen manchmal etwas unhomogen.

Schön stimmig war die Zugabe: Konrad Liebscher ließ alle, Chor und Orchester, einen Mozart-Kanon mit dem Text des «Ave Maria» singen, ein musikalisch und emotional harmonischer Abschluss dieses Mozartkonzertes.

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