Gebete



Du Gott des Aufbruchs


Du Gott des Aufbruchs
segne mich,
wenn ich Dein Rufen vernehme,
wenn Deine Stimme lockt,
wenn Dein Geist mich bewegt
zu Aufbruch und Neubeginn.

Du Gott des Aufbruchs
begleite und behüte mich,
wenn ich aus Abhängigkeiten entfliehe,
wenn ich mich aus Gewohnheiten verabschiede,
wenn ich festgetretene Wege verlasse,
wenn ich dankbar zurückschaue.

Du Gott des Aufbruchs
wende mir Dein Angesicht zu,
wenn ich Irrwege nicht erkenne,
wenn Angst mich befällt,
wenn Umwege mich ermüden,
wenn ich Orientierung suche
in den Stürmen der Unsicherheit.

Du Gott des Aufbruchs
leuchte auf meinem Weg,
wenn die Ratlosigkeit mich fesselt,
wenn ich fremdes Land betrete,
wenn ich Schutz suche bei Dir,
wenn ich neue Schritte wage
auf meiner Reise nach innen.

Du Gott des Aufbruchs
mache mich aufmerksam,
wenn ich mutlos werde,
wenn mir Menschen begegnen,
wenn meine Freude überschäumt,
wenn Blumen blühen,
die Sonne mich wärmt,
Wasser mich erfrischt,
Sterne leuchten auf meinem Lebensweg.

Du Gott des Aufbruchs
sei mit mir unterwegs
zu mir selbst,
zu den Menschen,
zu dir.


Bereit für Gottes Auftrag

Gütiger Gott, dein Sohn hat gesagt:
Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind,
da bin ich mitten unter ihnen.

Sende uns deinen Geist der Einsicht,
der Wahrheit und des Friedens.
Lass uns klar erkennen,
was in deinen Augen für uns und unser Erzbistum das Beste ist.

Hilf uns freimütig auszusprechen,
was wir als deinen Auftrag erkannt haben,
und gib uns die Bereitschaft,
es auch einmütig zu erfüllen.

Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn,
unseren Bruder und Herrn.
Amen




Adsumus – Hier sind wir


Hier sind wir, Herr, Heiliger Geist.
Hier sind wir, mit Sünden beladen,
doch in deinem Namen eigens versammelt.
Komm in unsere Mitte,
sei unter uns,
ergieße dich in unsere Herzen!

Lehre uns, was wir tun sollen,
weise uns, wohin wir gehen sollen,
zeige uns, was wir bewirken müssen,
damit wir durch deine Hilfe
dir in allem wohlgefallen.

Gib du allein uns unsere Entscheidungen ein
und bewirke sie,
denn wir nennen dich allein
mit dem Vater und dem Sohn
den herrlichen Gott.

Du liebst die Wahrheit über alles.
Lass nicht zu, dass wir durcheinander bringen,
was du geordnet hast.
Unwissenheit möge uns nicht irreleiten,
Beifall der Menschen uns nicht verführen,
Bestechlichkeit und falsche Rücksichten
uns nicht verderben.
Deine Gnade allein möge uns binden an dich.
In dir lass uns eins sein
und in nichts abweichen von dem, was wahr ist.

In deinem Namen sind wir versammelt.
Lass uns, von der Liebe geleitet,
so in allem die Gerechtigkeit wahren,
dass unser Denken und Reden hier in nichts von dir abweiche
und wir in der kommenden Welt
für das rechte Tun ewigen Lohn empfangen.
Amen.

(Lateinischer Text: Acta Synodalia I/1,159; dt. Text: Zeremoniale für die Bischöfe. Teil VIII/1.Plenarkonzilien oder Provinzialkonzilien – Diözesansynode, S. 322 f.)




Mach uns unruhig, Herr,

wenn wir allzu selbstzufrieden sind, wenn unsere Träume sich erfüllt haben,
weil sie allzu klein waren;
wenn wir uns im sicheren Hafen bereits am Ziel wähnen,
weil wir allzu dicht am Ufer entlang segelten.

Mach uns unruhig, o Herr, wenn wir über der Fülle der Dinge, die wir besitzen,
den Durst nach den Wassern des Lebens verloren haben;
wenn wir, verliebt in diese Erdenzeit, aufgehört haben, von der Ewigkeit zu träumen;
wenn wir über all den Anstrengungen
unserer täglichen Arbeit
unsere Vision des neuen Himmels verblassen ließen.

Rüttle uns auf, Herr, damit wir kühner werden
und uns hinauswagen auf das weite Meer, wo uns die Stürme
deine Allmacht offenbaren, wo wir mit schwindender Sicht
auf das Ufer die Sterne aufleuchten sehen.

In Namen dessen, der die Horizonte unserer Hoffnungen
weit hinausgeschoben
und die Beherzten aufgefordert hat,
ihm zu folgen.

Bischof Bienvenido Tudtud, Philippinen