Sei gesegnet! Rituale für den Familienalltag

Stolz und Freude, Sorge und Hoffnung sind Gefühle, die Eltern bewegen. Sie wünschen sich, dass ihr Kind und alle Familienmitglieder beschützt durch ihr Leben gehen. Begleitet von vielen lieben Menschen, gestärkt durch ihre eigenen Fähigkeiten und behütet von Gottes Segen. In vielen Situationen im Familienalltag und auch bei besonderen Anlässen können sich Eltern und Kinder gegenseitig mit einfachen Zeichen und Worten deutlich machen, dass sie gesegnet sind und füreinander segensreich sein wollen.

Besondere Momente im Leben der Familie

Kind klettert
Schritt für Schritt klettert der Junge nach oben. Eltern müssen lernen loszulassen.
Es ist berührend, wenn das Kind zum ersten Mal die Kindertagesstätte betritt, begleitet von Mama oder Papa und vielen guten Wünschen. Oder wenn mit der 1. Klasse die Schulzeit beginnt: Mit Schultüte und Ranzen bepackt, vielleicht auch bestärkt in einer kleinen Segensfeier, dürfen die großen Kleinen nun ihren Platz in der Schule einnehmen.

Später dann, wenn eine Prüfung oder ein neuer Lebensabschnitt bevorsteht, wünschen wir: „Alles, alles Gute!“ Sei gesegnet!

Wie "funktioniert" Segen?

Gott hat alles „gut" erschaffen, sein Segen ist allgegenwärtig. So beschreibt es uns die Schöpfungsgeschichte in der Bibel (Genesis Kapitel 1, Vers 1, bis Kapitel 2, Vers 4). Damit ist jeder Mensch gesegnet und kann anderen zum Segen werden. Das können wir deutlich spürbar machen:

  • Immer und überall: beim Abschied / vor einem schweren Schritt / wenn etwas gelingt / vor dem Essen / beim Schlafengehen / …
  • Jeder Mensch kann segnen: Erwachsene und Kinder, Christen oder Andersgläubige.
  • Segen kann berühren, heilen und Kontakt schaffen zu Mensch und Gott.
  • Segen kann uns stärker und gelassener werden lassen.

Segensreicher Familienalltag

Mutter und Tochter umarmen sich am Flughafen
Abschied von der Tochter am Flughafen. Es ist gut, Gott an ihrer Seite zu wissen!
Unser Kind verlässt am Morgen das Haus und ich streiche ihm noch einmal zärtlich durch das Haar. Oder wir drücken uns kurz und herzlich: „Bleib behütet!“ Auch der Partner oder die Partnerin bekommt einen Abschiedskuss oder ein „Mach‘s gut!“ mit auf den Weg.

Und wenn das Kind wieder nach Hause kommt oder jemand von einer Reise heimkehrt, dann schließen wir uns erleichtert in die Arme: „Gott sei Dank! Schön, dass du da bist!“ Immer wieder sprechen wir uns in der Familie gute, ermutigende Worte zu. Wir drücken jemandem „die Daumen“ oder versprechen, an ihn oder sie zu denken. Besonders spürbar wird das zum Beispiel auch am Geburtstag. Wenn wir singen: „Viel Glück und viel Segen auf all deinen Wegen“.

Der Herr segne und behüte dich,
er lasse sein Angesicht über dich leuchten
und sei dir gnädig,
er wende sein Angesicht dir zu
und schenke dir Heil.

Segen Aarons aus der Bibel: Buch Numeri 6,24-26


Was Segen bedeuten kann

Finger tauchen in Weihwasser ein
So wird Segen spürbar. Weihwasserbecken in einer Kirche.
Segensrituale bestehen aus zwei Teilen: einem Zuspruch und einer Geste.

Wenn ich jemandem etwas Gutes zuspreche, dann kann das segensreich wirken (die lateinische Bezeichnung von segnen: bene dicere = etwas Gutes sagen): 
» Mach‘s gut!
» Viel Glück!
» Alles Gute!
» Sei behütet!
» Pfiad di! (Behüte dich Gott)
» Gott segne dich!
» …

Den Zuspruch kann ich durch eine liebevolle Geste unterstützen (die lateinische Wurzel von segnen: signare = etwas bezeichnen):
» die Daumen drücken
» umarmen
» über den Kopf streichen
» aufmunternd auf die Schulter klopfen
» ein Kreuz auf die Stirn zeichnen
» einen Kuss geben
» eine Hand auf die Schulter legen
» …

hot spots faltposter segen
Die Texte stammen von Robert Benkert, Ute Eberl, Efi Goebel, Hubert Heeg, Rudolf Mazzola und Agnes Passauer und sind entnommen aus der Broschüre "Sei gesegnet! Ermutigende Momente in der Familie", erschienen in der Reihe Hot Spots des Lebens, herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft für katholische Familienbildung.

Weitere Hefte der Reihe und Bestellmöglichkeit auf der Homepage der Ehe- und Familienpastoral

Rituale entwickeln - Beitrag aus der Münchner Kirchenzeitung

Anlässlich der Bischofsynode zu Fragen von Ehe und Familie im Oktober 2015 hat die Münchner Kirchenzeitung in einer kleinen Serie Anstöße gegeben, wie Spiritualität im Familienalltag gelebt werden kann. Zum Beispiel durch Segensrituale. Den Beitrag "Rituale entwickeln" lesen Sie in der folgenden PDF.

Ehe- und Familienpastoral
Schrammerstr. 3
80333 München
Telefon: 089 2137-1244
eheundfamilie(at)eomuc.de
http://www.ehe-und-familie.info

Fachbereichsleiterin:
Agnes Passauer, Pastoralreferentin, Eheberaterin

Fachreferent:
Johannes Sporrer, Pastoralreferent, FamilienTeamTrainer

Fachreferent:innen in den Regionen:
Region München: Cornelia Schmalzl-Saumweber
Region Süd: Peter Glaser, Ulrich Englmaier, Martin Kienast
Region Nord: Cornelia Schmalzl-Saumweber
Referentinnen für Wertorientierte Sexualpädagogik:
MFM-Programm
mfm(at)eomuc.de
Tel. 089 213-77188
Josiane Wies-Flaig, Dipl. Sozialpädagogin
Katja Haberl, Dipl. Sozialpädagogin

NFP/Sensiplan
nfp(at)eomuc.de
Natalie Oel
Tel.: 089 2137-2249