Pfarrverband Trostberg

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01.03.2019 - Trostberg - Weltgebetstag der Frauen

Weltgebetstag
Weltgebetstag der Frauen – von Tine Limmer
Trostberg

Viel Mühe hat das Organisationsteam des Weltgebetstags an den Tag gelegt um die Anwesenden schon am Infoabend und dann am Veranstaltungstag selbst das Themenland „Slowenien“ und das Motto „Kommt, alles ist bereit“ vorzustellen.

Zum gemeinsamen ökumenischen Gebet sind etwa 40 Frauen aus katholischer, evangelischer und freichristlicher Glaubensrichtung in die Gebetsräume der Christlichen Freikirche gekommen. Pastorin Irmi Tomaschek begrüßte die Anwesenden mit einem herzlichen „Dobre Dan“ (Guten Tag) und machte deutlich, dass man zum Zweck des gemeinsamen Gebetes und des Glaubens für die Frauen in Slowenien zusammengekommen sei.

Mit Gebeten, Texten und Liedern, verfasst von Frauen aus Slowenien wurde die Andacht gefeiert. Dabei legten die Autorinnen viel Wert auf die Natur mit ihren Schönheiten. Vor allem um die Zukunft für junge Menschen, Hoffnungen der Familien und Sorge alter Menschen wurde gebetet. Auch Erfahrungen einiger Frauen aus dem jüngsten und kleinsten Land der Europäischen Union, von denen nur etwa 60 Prozent dem katholischen Glauben angehören, wurden verlesen. Trotz der Überwindung von Schwierigkeiten und der Bewahrung der Eigenständigkeit gibt es Probleme, war zu hören. So wünschte sich Majoca, 34 Jahre, dass Familie und Beruf leichter vereinbar werden, Familien mehr begünstigt und im Berufsleben weniger eingeschränkt. Marija, 80 Jahre, berichtet dass das Leben mit den arbeitslosen Kindern nicht einfach sei, trotz dem kleinen Bauernhof auf dem die Lebensmittel für den Eigenbedarf produziert werden. Die 40jährige Ema erzählt, dass sie in einer Familie mit viel Alkoholmißbrauch aufgewachsen ist und auch der Ehemann dem Alkohol verfallen sei und deshalb Gewalt auch in ihrer kleinen Familie zum großen Thema geworden ist. Natascha, 46 Jahre, gehört der ethnischen Minderheit der Roma an, sie hat eine gute Schulbildung erhalten und das Romadorf war bei den Nachbarn akzeptiert. Das sei nicht überall so, bedauert sie.

Diese Erzählungen nahmen sich alle zu Herzen und fühlten mit diesen Frauen, sind es doch oftmals die gleichen Probleme, die auch in Deutschland und auch in Trostberg zu finden sind. Mit dem Gleichnis vom Festmahl aus dem Lukas-Evangelium wurden alle eingeladen, nach dem Gebet noch zusammenzusitzen und die Gemeinschaft zu genießen. Als Sinnbild dafür stand ein mit Nusskranz, Blumen, Kerzen und Fahne gedeckter Tisch, an dem noch Platz ist, an präsenter Stelle im Gebetsraum.

Am Weltgebetstag der Frauen lassen sich die teilnehmenden Frauen von den Stärken anderer Frauen begeistern und zeigen damit eine solidarische Haltung. Der Tag wird in mehr als 120 Ländern rund um den Globus für 24 Stunden gefeiert. Die ökumenische Basisbewegung ist seit 130 Jahren aktiv und wird von allen Konfessionen unterstützt.