Pfarrverband Trostberg

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01.08.2019 - Pfarrverband - Urlaubsvertretung Priester aus Benin

Pfarrverband Trostberg
Auch ein Pfarrer wie Dr. Florian Schomers braucht einmal Urlaub. Deshalb sind seit Anfang August Kaplan Roland Kpadonon (37 Jahre) und Coffi Destin Akpo (34 Jahre) aus Benin im Pfarrverband Trostberg als Urlaubsvertretung anwesend und im Pfarrhaus in Oberfeldkirchen untergebracht. Kaplan Roland Kpadonon kommt schon das sechste Mal in den Pfarrverband, für Coffi Destin Akpo ist es das erste Mal.
Beide haben den Kontakt nach Deutschland von ihrem afrikanischen Bischof, der in München studierte erhalten. Insgesamt sind nur acht Priester aus dem Benin in Deutschland tätig. „Die meisten gehen aufgrund der Landessprache Französisch nach Italien, Belgien oder Frankreich.“
Schon als 13jähriger war Kaplan Rolands Wunsch Priester zu werden. Er, sowie Kaplan Coffi kommen aus dem kleinen Dorf Sé im Süden Benins. Kaplan Roland hat seine Schulzeit dort verbracht und ist dann mit 13 Jahren ins Priesterseminar eingetreten. Im Collége Ikpinlé nahe der kleinen Heimatstadt hat er Theologie studiert. Eine lange Zeit der eigenen Prüfung folgte und erst 2011 hat er sich zum Priester weihen lassen. Er war dann ein Jahr im Heimatland tätig, ging jedoch dann nach Deutschland. Seitdem ist er in Osnabrück als Pfarrer eingesetzt. Nebenbei studiert er an der Uni Würzburg Bibelwissenschaften (Exegese) um dort dann seine Dissertation abzulegen. „Nach Trostberg komme ich gerne. Hier sind die Menschen anders als in der Stadt. Hier gibt es noch eine richtige Gemeinschaft.“ lobt er. Doch kann er deutsche Verhältnisse nicht mit den afrikanischen vergleichen. „Im Benin ist der Pfarrer in jeder Familie ein Mitglied. Dort hat man jeden Tag Kontakt mit den Sorgen, Hoffnungen und Freuden der Menschen.“ erzählt er. Auch die Gottesdienstform ist anders. Im Heimatland werde jeder Gottesdienst mit mehr Bewegung, Gesang und Tanz gefeiert, erklärt er. „Das dies in Deutschland anders ist, das ist am Anfang erst einmal ein Schock.“. So Kaplan Roland. Doch die Freude, die hier nicht immer so offensichtlich wie in Afrika gezeigt werde, sei im Grunde die Gleiche, habe er festgestellt. Insgesamt hat er in Deutschland sehr viele positive Erfahrungen gemacht. „In den Gemeinden habe ich recht viel Wärme erfahren.“
Weil sich Kaplan Roland für diese Wärme und Herzlichkeit bedanken möchte, veranstaltet er am Sonntag, 11. August nach dem Gottesdienst um 10 Uhr ein afrikanisches Essen im Pfarrsaal St. Andreas. Es gibt Doiue (Bohneneintopf mit Fleisch und Reis), Plantain (Kochbananen) und Dokò (afrikanische Krapfen).
Zudem werden Kleinigkeiten aus der Heimat verkauft. Die Spenden erhält das Projekt „Esolanyo“ über das er berichten wird. aSeit 2001 unterstützt er den Bau der Schule für Kinder bis zur zehnten Klasse, damit auch die Kinder aus ärmeren Familien Zugang zu guter Schulbildung erhalten. Derzeit werden an der Schule 253 Schüler unterrichtet, 18 Kinder besuchen den Kindergarten der im Herbst 2018 in Betrieb genommen wurde und 21 der ärmsten Kinder wurde ein Stipendium verschafft. In der kleinen Stadt Sé leben die meisten Bewohner von der Landwirtschaft und eines der dringensten Probleme ist der Schulbildung der Kinder, so Kaplan Roland.

Foto: die beiden Pfarrer aus Benin: Kaplan Roland Kpadonon und Coffi Destin Akpo sind als Urlaubsvertretung im Pfarrverband Trostberg tätig.