Katholische Pfarrgemeinde St. Nikolaus in Übersee am Chiemsee

Gottesdienste ohne Priester

Wortgottesdienst
Ältere Überseerinnen und Überseer werden sich noch erinnern, dass an Sonntag Vormittagen in ihrer Pfarrkirche St. Nikolaus gleich drei Heilige Messen „gelesen“ wurden. In unseren Zeiten kann es dagegen vorkommen, dass sonntags in Übersee kein Priester mehr zur Messfeier zur Verfügung steht. „Wort Gottes Feiern“ sind wie am vergangenen Sonntag eine Möglichkeit miteinander zu beten und Worte der Bibel zu hören. Diese Art der Gottesdienste werden derzeit von Diakon Heiko Jung vorbereitet und geleitet, wenn keine Eucharistiefeier möglich ist. Wie in einer Messe werden Lesungen aus dem Alten und dem Neuen Testament und das Sonntagsevangelium vorgetragen und ein Psalm gebetet. Auch das Glaubensbekenntnis ist ein Element in der Wort-Gottes-Feier.  Wie gewohnt werden auch Fürbitten verlesen und der Friedensgruß ausgetauscht.  In seiner Predigt ging der Diakon auf das Thema des Sonntagsevangeliums, der rechten Nachfolge Christi ein und meinte, wer Christus nachfolgen wolle, müsse vorausschauen und Christus im Blick haben, er müsse die Prioritäten in seinem Terminkalender neu setzen und jeden Tag neu entscheiden, ob er Christus in seinem konkreten Leben nachfolgen wolle, gab Diakon Jung den Gläubigen zu bedenken. Wie in der Eucharistiefeier empfingen die Anwesenden bei der „Wort Gottes Feier“ die Kommunion, allerdings mit den bei der letzten Eucharistiefeier konsekrierten Hostien. Passend zum Evangelium nahm Organist Christian Dengler die Kirchenbesucher mit seinem Orgelspiel musikalisch mit in das Thema „Nachfolge“. Nach dem Schlusssegen bedachte die Gemeinde mit Beifall vier neue Ministrantinnen, die - behutsam angeleitet von zwei erfahrenen Messdienerinnen - bei diesem Sonntagsgottesdienst die ersten Schritte in ihrem neuen liturgischen Dienst wagten. Auch wenn die Form der „Wort Gottes Feier“ für den einen oder anderen noch ungewohnt ist, so schätzen nicht wenige Kirchenbesucher diese Form der Liturgie wegen der Betonung der biblisch-liturgischen Texte.

Dr. Martin Metz