Katholische Pfarrgemeinde St. Nikolaus in Übersee am Chiemsee

Irmgard Rosenuber zu Grabe getragen

Ein Leben für die Familie und die Kirchenmusik
Rosenhuber Irmi
„Eine tüchtige Frau, wer findet sie? Sie übertrifft alle Perlen an Wert, preist sie für den Ertrag ihrer Hände“, diese Bibelstelle aus dem Buch der Sprichwörter im Alten Testament hatte Pfarrer Christoph Zirkelbach als Lesung für das Requiem für Irmgard Rosenhuber ausgewählt. Am 7.Januar 2023 hatte sie in ihrem 91.Lebensjahr für immer ihre Augen geschlossen, zwei Jahre nach dem Tod ihres geliebten Ehemanns Herbert, betrauert von ihren drei Kindern und ihren zahlreichen Enkeln und Urenkeln. Auf dem Küchentisch lägen noch ein Paar Socken, die die Verstorbene nicht mehr habe fertig stricken können, berichtete der Pfarrer in seinem Nachruf, nachdem  sie über viele Jahre ihre große Familie, ihre Freunde und ihre Kolleginnen und Kollegen aus dem Kirchenchor Übersee mit Selbstgestrickten versorgt habe. „Seelig die Barmherzigen, denn sie werden Erbarmen finden“, dieser Satz Jesu aus der Bergpredigt, die das Lebensprogramm eines Christen ausmache, treffe gerade auf  Irmgard Rosenhuber zu. Mit 4 Schwestern sei sie in Übersee in der Schreinerfamilie ihrer Eltern Josef und Maria Hofmann aufgewachsen. Während des Krieges sei sie einige Zeit nach Traunstein aufs Gymnasium gegangen. Aber die alliierten Bombenangriffe auf die Bahnlinie in die Kreisstadt habe den weiteren Besuch dann unmöglich gemacht. Darauf habe sie sich zu einer Schneiderinnenlehre bei der Firma Six entschlossen, die während des Krieges ihren Betrieb von München  nach Übersee in den Gasthof Seerose verlagert hatte. Mit 13 Jahren habe ihr der damalige Kirchenchorleiter Oberlehrer Heinrich Schroll am ersten Weihnachtsfest nach dem Krieg die Solopartie in anvertraut. Von da an habe Irmgard Rosenhuber 75 Jahre lang ununterbrochen bei unzähligen Messen, Festen, Beerdigungen  und Konzerten im Kirchenchor St. Nikolaus gesungen. Ihre Freunde vom Kirchenchor St. Nikolaus, Übersee, waren alle zur Totenmesse gekommen, um unter ihrem Chorleiter Christian Dengler im Gedenken an ihre Chorschwester das Deutsche Requiem von Fridolin Limbacher zu singen. Dengler, selbst seit 53 Jahren im Amt ist, würdigte Irmgard Rosenhuber als ein Chormitglied, das von Jugend an mit großer Freude an der Musik und am Gesang mit vollem Einsatz bei den vielfältigsten Einsätzen des Kirchenchores dabei gewesen sei. „Möge der liebe Gott dich aufnehmen in seinen Himmel“, wünschte ihr der Dirigent. Die große Besetzung der Blaskapelle Übersee-Feldwies unter der Stabführung von Thomas Lindlacher begleitete ebenfalls musikalisch das Requiem und sowie den anschließenden Trauerzug und spielte zu Ehren ihres ehemaligen Vorstandsmitgliedes über ihrem Grab das ergreifende Stück „Über den Sternen“. Eine große Zahl an Trauergästen verabschiedete sich von Irmgard Rosenhuber als einer liebenswürdigen, fürsorglichen, großzügigen und geselligen Frau, darunter der 1. Vorstand des Musikvereins Übersee-Feldwies, Christian Krohner, der den Einsatz von Irmgard Rosenhuber für den Verein in einer kurzen Ansprache würdigte, und die katholische Frauengemeinschaft Übersee, deren Vorsitzende Burgi Häckel die Fahne der Gemeinschaft ein letztes Mal über das Grab von Irmgard Rosenhuber senkte.

Dr. Martin Metz