Altarweihe in Bad Aibling mit Kardinal Reinhard Marx

Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt wird nach Gesamtrenovierung wiedereröffnet
München, 18. März 2019. Bei einem Festgottesdienst am Samstag, 23. März, um 10 Uhr weiht der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, den neuen Altar der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Bad Aibling, Landkreis Rosenheim. Mit der Neugestaltung der liturgischen Orte durch den Bildhauer Toni Stegmayer wurde die im Herbst 2015 begonnene Gesamtrenovierung des Gotteshauses abgeschlossen.
 
Den neuen Altar gestaltete der aus Kiefersfelden stammende Künstler als Gefüge von vier aufeinander liegenden Platten aus hellgrauem Kalkstein. Die unterste Platte greift mit ihrer quadratischen Form den schachbrettartig gemusterten Boden auf und ist diagonal darauf ausgerichtet. Die folgenden rechteckigen Platten sind jeweils größer und stärker als die darunter liegende. Sie drehen dabei von ihrer Lage her ein und münden in eine rechteckige Tischplatte. Den Ambo konzipierte Stegmayer als im Gegensatz zum Altar betont zurückhaltende, schlanke Stele mit einer metallenen Auflage. Der Taufort wurde unter die Westempore verlegt und unter Einbeziehung des gotischen Taufsteins neu gestaltet, wobei Taufstein und Altar als sakramentale Orte in einen sichtbaren Dialog miteinander treten. Eine besondere Herausforderung bei der Neugestaltung stellten der für eine Stadtpfarrkirche und ihre liturgischen Anforderungen beschränkte Platz im Chorraum sowie dessen geringe Durchlichtung dar. Die neue Gesamtkomposition trägt diesen schwierigen räumlichen Gegebenheiten Rechnung, verleiht dem Inneren Ordnung und macht die neuen liturgischen Orten präsent.
 
Neben einer grundlegenden baulichen Instandsetzung der Kirche wurden die Haustechnik erneuert und der Innenraum gereinigt. Insgesamt wurden für die Renovierung rund 5,5 Millionen Euro investiert. Rund 90 Prozent davon trug das Erzbischöfliche Ordinariat. Die übrigen Kosten wurden von der Pfarrei Mariä Himmelfahrt, deren Mitglieder sich auch mit Sach- und Arbeitsleistungen beteiligten, von der politischen Gemeinde sowie durch Spenden finanziert. Seit September 2015 war die Kirche für Besucher geschlossen.
 
Der im Kern spätgotische Kirchenbau wurde Mitte des 18. Jahrhunderts grundlegend erneuert und erweitert. An der Ausgestaltung waren Künstler aus dem Umfeld der Münchner Hofkunst beteiligt. Raumprägend ist der weite Saalbau, an den ein verhältnismäßig kleiner Chorraum angefügt ist. Die Deckenbilder mit marianischen Themen sind von Rocaille-Stuck gerahmt. Eine tiefgreifende Umgestaltung des Innenraums Mitte des 19. Jahrhunderts, bei der die Leichtigkeit und Eleganz des Rokoko zugunsten größerer Strenge und Massivität verändert wurden, wurde bei einer Anfang der 1970er Jahre durchgeführten Renovierung teilweise rückgängig gemacht.
 
Der Altar, an dem die Gläubigen die Gemeinschaft mit Christus feiern, ist der Mittelpunkt des katholischen Kirchenraumes. Er enthält Reliquien von Heiligen oder Seligen. Bei der Weihe des Altares, die Bischöfen vorbehalten ist, wird er mit Weihwasser besprengt und mit Chrisam gesalbt. Anschließend wird Weihrauch auf dem Altar verbrannt und die Altarkerzen werden feierlich entzündet, bevor der Bischof das Weihegebet spricht. Erst danach darf auf dem Altar Eucharistie gefeiert werden. (ct)