Andacht und Gebet am Heiligen Grab

Internetseite führt zu fast 200 Heiligen Gräbern in der Erzdiözese München und Freising
Heilige Gräber
München, 11. April 2017. Zahlreiche Pfarreien in der Erzdiözese München und Freising laden für Karfreitag und Karsamstag, 14. und 15. April, die Gläubigen zum Gebet und zur persönlichen Andacht vor Heiligen Gräbern ein. Die Internetseite www.heilige-graeber.de listet knapp 200 von ihnen auf und informiert über Standorte und Öffnungszeiten. Dort sind auch zahlreiche Bilder und Informationstexte hinterlegt.
 
Heilige Gräber haben in der Kirche eine lange Tradition, schon in der Spätantike sind sie bezeugt. Die Nachbildungen des Grabes Christi werden auch Kenotaphe, griechisch für „leere Gräber“, oder Scheingräber genannt, denn sie enthalten keine sterblichen Überreste, sondern dienen ausschließlich dem Gebet und Gedenken. Die Heiligen Gräber werden im Altarraum, einer Seitenkapelle, in der Krypta oder an einem anderen Ort in der Kirche aufgebaut. In manche Heilige Gräber wird das Allerheiligste, Christus in Gestalt der konsekrierten Hostie, eingebracht, in manche ein Kruzifix oder eine Figur des Leichnams Jesu. Einige Gemeinden gestalten Andachten oder Gebetsstunden vor dem Heiligen Grab. In manchen Pfarreien werden auch das Begräbnis Jesu am Karfreitag und seine Auferstehung am Ostersonntag dargestellt.
 
Mehr als 20 Heilige Gräber wurden in diesem Jahr neu auf der Internetseite www.heilige-graeber.de aufgenommen. Das Interesse an dieser Tradition steigt in Pfarreien wie seitens der Besucherinnen und Besucher stetig. In diesem Jahr wird mit dem Heiligen Grab in der Kirche des ehemaligen Augustinerchorherrenstifts Höglwörth im Rupertiwinkel, Landkreis Berchtesgadener Land, eine der schönsten und größten Heilig-Grab-Darstellungen der Erzdiözese wieder öffentlich zu sehen sein. Zuletzt war das ursprünglich barocke, in der heutigen Form aus dem 19. Jahrhundert stammende Heilige Grab 2013 zu sehen, damals lockte es mehr als 15.000 Besucherinnen und Besucher an.
 
Bisweilen sind die Heiligen Gräber über Ostern hinaus zugänglich, so zum Beispiel im Münchner Liebfrauendom. Nachdem dort am Karfreitag und Karsamstag zunächst das Heilige Grab mit einer Figur des Leichnams Jesu zu sehen ist, ist es von Ostersonntag bis zum Sonntag nach Ostern als leeres Ostergrab gestaltet. (glx)