Architekturpreis für Sanierung der Realschule Markt Indersdorf

Architekturforum Dachau würdigt gelungene Gesamtsanierung der historischen Gebäude
Realschule Markt Indersdorf
Realschule Markt Indersdorf, © Frank Aussieker
München/Markt Indersdorf, 20. November 2017. Die Sanierung der Erzbischöflichen Realschule Vinzenz von Paul in Markt Indersdorf, Landkreis Dachau, hat den Architekturpreis 2017 des Architekturforums Dachau erhalten. Die Jury würdigte die „umfangreiche, sensible Erneuerung“ der historischen Gebäude. Diese stelle „eine hervorragende Bildungsinvestition dar, die dauerhaft zur Belebung und Bereicherung des Marktes und seines Umlandes beiträgt“. Der Bauherrin, dem Architekten und den Ingenieuren sei es gelungen, „ein nutzerfreundliches Raumangebot mit lichter, heiterer Atmosphäre zu schaffen, die die Freude an der Kommunikation, am Lernen, Lehren und Musizieren fördert“, heißt es in der Würdigung weiter.
 
Sandra Krump, Leiterin des Ressorts Bildung im Erzbischöflichen Ordinariat München, äußerte sich erfreut über die Auszeichnung. „Es war uns wichtig, sowohl inhaltlich als auch architektonisch die große kirchliche Bildungstradition zu bewahren und in die Zukunft zu führen. Ich denke, mit den durchgeführten Sanierungsmaßnahmen ist es uns gelungen, diese Bildungstradition neu zur Wirksamkeit, neu zum Strahlen zu bringen und zugleich das Schulgebäude für einen modernen Unterricht auszustatten“, erklärte sie. „Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung, denn sie bestätigt uns darin, dass wir bei der Suche nach der Balance zwischen den Anforderungen moderner Pädagogik und dem sorgsamen Umgang mit einem großen historischen Erbe den richtigen Weg eingeschlagen haben.“ Architekt Roland Jesse lobte die gute Zusammenarbeit mit den Beteiligten und dankte allen Partnern. „Es war eine spannende und anspruchsvolle Aufgabe, die uns fast zehn Jahre intensiv beschäftigt hat“, sagte Jesse nach der Bekanntgabe der Preisträger. Die Wertschätzung durch die Jury stelle eine bemerkenswerte Auszeichnung dar.
 
Das Erzbistum München und Freising investierte für die Generalsanierung der rund 11.500 Quadratmeter Bruttogeschossfläche insgesamt 28,3 Millionen Euro. Gefördert wurden die Baumaßnahmen durch den Landkreis Dachau sowie durch die Regierung von Oberbayern. Im Zuge der von 2011 bis zum Frühjahr 2017 durchgeführten Maßnahmen wurden unter anderem der Dachstuhl und die Geschossdecken instandgesetzt sowie die Fassaden saniert. Alle technischen Anlagen wurden erneuert und der Brandschutz auf den neuesten Stand gebracht. Die zentrale Herausforderung war, geeignete Räumlichkeiten für modernen Unterricht zu schaffen und gleichzeitig die historische Bausubstanz der überwiegend aus dem 18. Jahrhundert stammenden Klostergebäude, in denen die Schule untergebracht ist, möglichst zu erhalten.
 
An der Erzbischöflichen Realschule Vinzenz von Paul lernen derzeit rund 900 Schülerinnen und Schüler. Zusätzlich werden seit Herbst 2016 in enger Anbindung an die Realschule in der Fachoberschule rund 50 Jugendliche unterrichtet. Gegründet wurde die Realschule 1949 von der Kongregation der Barmherzigen Schwestern, die die Schule nach ihrem Gründer Vinzenz von Paul benannten. 1987 übernahm die Erzdiözese München und Freising die Trägerschaft der Schule.
 
Für den diesjährigen Architekturpreis Dachau wurden 41 Bauprojekte aus der Stadt und dem Landkreis Dachau eingereicht. Den Preis erhielten neben der Realschule Vinzenz von Paul zwei weitere Projekte: der Neubau eines Kinderkrippenhauses und der Neubau eines Wohnhauses. Zudem wurden drei Anerkennungen ausgesprochen. (ct)


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