„Bei Unterstützung jugendlicher Flüchtlinge Akzente setzen“

Kardinal Marx segnet neues Alveni-Haus für Betreuung traumatisierter junger Flüchtlinge in München
Unterstützungsportal Flucht und Asyl
München, 25. November 2015. Kardinal Reinhard Marx hat die große Bedeutung der Unterstützung junger Flüchtlinge betont. Es sei „absolut notwendig, bei den Jugendlichen Akzente zu setzen, denn sie sind unsere Zukunft. Jeder Mensch ist ein Geschenk Gottes an die ganze Welt“, sagte der Erzbischof von München und Freising am Mittwoch, 25. November, anlässlich der Segnung eines neuen Hauses für den Alveni-Flüchtlingsdienst der Caritas zur Betreuung von jungen, traumatisierten Flüchtlingen im Münchner Stadtteil Fasanerie. „Die Probleme der Jugendlichen berühren uns sehr, da müssen wir handeln“, so der Kardinal. Es sei ihm persönlich „immer ein großes Anliegen, bei den unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen zu helfen“. Marx verwies darauf, dass allein in Bayern 2500 jugendliche Flüchtlinge in kirchlicher Obhut betreut würden. Es sei wichtig, die Flüchtlinge in der Aufarbeitung ihrer traumatischen Erfahrungen zu unterstützen und ihnen zugleich zu helfen, „ihre Möglichkeiten zu entdecken“.
 
Die Idee, das ehemalige Pfarrhaus von St. Christoph im Münchner Stadtteil Fasanerie zu renovieren und der Caritas zur Verfügung zu stellen, sei bei seinem ersten Besuch des bereits bestehenden Alveni-Hauses in der Fasanerie vor drei Jahren entstanden, erklärte der Kardinal. Das Pfarrhaus befindet sich in direkter Nachbarschaft zum Alveni-Jugendhaus der Caritas, in dem unbegleitete minderjährige Flüchtlinge mit Schulbesuch, Ausbildung und Unterstützung im Alltag auf ein selbständiges Leben vorbereitet werden. In dem neuen Haus stehen dem Caritas-Flüchtlingsdienst Alveni neun Plätze für besonders belastete Jugendliche zur Verfügung, es wurde von der Erzdiözese für eine Million Euro renoviert. „Es ist das Geld der Gläubigen. Vielen Dank!“, unterstrich Marx, der auch den vielen Ehrenamtlichen in den Pfarreien und bei der Caritas dankte. 
   
Die katholische Kirche helfe unabhängig von Religion, Herkunft oder Sprache, erklärte Marx. Pfarreien seien „Kristallisationspunkte und Anlaufstellen für Helfer. Es ist wunderbar, dass diese ein Ort sind, wo sich die Gesellschaft mobilisiert.“ Kirche könne „nicht die politischen Probleme lösen“, sie könne aber vor allem bei der Betreuung der Flüchtlinge helfen.
 
Mit dem neuen Angebot der therapeutischen Wohngruppe in dem ehemaligen Pfarrhof kann die Caritas die Versorgungskette für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge von der Erstaufnahme bis zur Verselbständigung schließen. Die Jugendlichen erhalten in dem ehemaligen Pfarrhaus den geschützten Raum einer therapeutischen Wohngruppe, um die traumatischen Ereignisse von Krieg und Terror zu bewältigen. Sozialpädagogen, Psychologen und Psychotherapeuten werden dabei eng zusammenarbeiten. In Stadt und Landkreis München werden von der Caritas insgesamt 177 junge Flüchtlinge betreut und begleitet. (ck/kel)