Constantin Klein neuer Stiftungsprofessor für Spiritual Care

Erzdiözese stellt Mittel zur Finanzierung der Stelle am Universitätsklinikum Großhadern zur Verfügung
München, 17. Juli 2017. Der Religionspsychologe Constantin Klein ist von der Ludwig-Maximilians-Universität München auf die Stiftungsprofessur für Spiritual Care an der Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin des Universitätsklinikums Großhadern berufen worden. Die Erzdiözese München und Freising stellt die Mittel für die Stiftungsprofessur für die kommenden fünf Jahre zur Verfügung. „Mit unserem Engagement wollen wir einen Beitrag leisten in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Begriff der Spiritualität und der Bedeutung, die Glaube und Religion in der persönlichen Verarbeitung von lebensbedrohlichen Diagnosen und besonders im Sterben haben“, so Sandra Krump, Ressortleiterin Bildung im Erzbischöflichen Ordinariat München.
 
Die Professur war erstmalig 2010 für fünf Jahre eingerichtet worden – entsprechend der Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation, wonach die Versorgung Sterbender nicht nur die Behandlung körperlicher und psychosozialer Probleme umfassen, sondern auch eine spirituelle Dimension berücksichtigen muss. Mit der Berufung Kleins endete zum 1. Mai diesen Jahres eine rund zweijährige Vakanz.
 
Constantin Klein, 40, studierte Theologie und Psychologie und wurde 2013 an der Universität Bielefeld in evangelischer Theologie promoviert. Zu seinen Forschungsfeldern gehört insbesondere die Untersuchung des Verhältnisses von Religiosität und Spiritualität zu Gesundheit und Krankheit. In seiner Arbeit richtet Klein den Fokus nicht allein auf die Begleitung sterbender Patienten, sondern er betrachtet Spiritualität als grundlegende Dimension der Betreuung von der Geburt bis zum Lebensende. Berücksichtigt werden dabei gleichermaßen Potenziale wie auch Risiken von Religiosität und Glaube. „Ich möchte Spiritual Care ganz bewusst als ein multiprofessionelles, transdisziplinäres Arbeitsfeld für die umfassende Begleitung kranker und leidender Menschen begreifen“, so Klein. Wichtig sind dem Psychologen und Theologen sowohl eine solide empirische Methodik, um im akademischen Diskurs anschlussfähig zu sein an Medizin und Psychologie, als auch ein enger Austausch mit Theologie und Klinikseelsorge im Blick auf deren Erfahrung im Umgang mit spirituellen Fragen. So wird ein wichtiger Baustein der Arbeit Kleins der Austausch und der Dialog mit der Medizin, der Theologie und der praktischen Seelsorge sein. (ck)