Feiertage sind „heilsame Unterbrechungen“ für die Gesellschaft

Kardinal Reinhard Marx betont Bedeutung des Schutzes von Sonntagen, Feiertagen und Stillen Tagen
München, 5. Dezember 2016. Der Schutz von Sonn- und Feiertagen als „heilsame Unterbrechungen“ ist nach Ansicht von Kardinal Reinhard Marx von zentraler Bedeutung nicht nur für die Kirche, sondern für die ganze Gesellschaft. „Solche Unterbrechungen des Rhythmus, der Arbeit und der Nützlichkeit helfen der ganzen Gesellschaft, Orte der Hoffnung, des Aufatmens, der Zuversicht zu finden“, sagte der Erzbischof von München und Freising am Montag, 5. Dezember, bei einem Gottesdienst zum Gedenktag des Heiligen Reinhard von Lüttich im Münchner Liebfrauendom. Der Schutz des Sonntags, der Feiertage und der Stillen Tage sei „nicht etwas, was uns von der Vergangenheit irgendwie überkommen ist“, sondern „sehr wichtig auch für die Zukunft einer Gesellschaft“.
 
Er sei „der Politik dankbar, dass sie alles Mögliche tut, um diesen Schutz für den Sonntag, für die Feiertage, für die Stillen Tage weiter zu gewähren“, auch wenn Gesetze sich änderten, so Kardinal Marx mit Blick auf das aktuelle Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Schutz des Karfreitags. „Auch wenn sich manche Rahmenbedingungen ändern, das Leben der Menschen sich ändert, bleibt doch die Notwendigkeit solcher Unterbrechungen, die alle miteinander teilen, wo jedenfalls alle eingeladen sind, sich auf eine neue Dimension hin zu öffnen.“ Dabei seien auch die kirchlichen Feiertage „kein Privileg für die Kirche, dass wir uns hinter unsere Kirchenmauern zurückziehen, dass wir etwas für uns bewahren, sondern sie sind Zeichen der Hoffnung für die ganze Gesellschaft“, betonte der Erzbischof. Die Gemeinschaft der Gläubigen habe deshalb „besonders den Auftrag, die kirchlich geprägten Feiertage nicht zu einem solchen Rückzugsort für uns, sondern zu einem Zeugnis für alle zu machen“. (gob)