Großes Engagement für Flüchtlinge im Erzbistum

Kirchliche Einrichtungen stellen zahlreiche Unterkunftsplätze zur Verfügung und begleiten Flüchtlinge
Caritas leistet breite Unterstützung für Asylsuchende
Unterstützungsportal Flucht und Asyl
München, 10. August 2015. Das Engagement für Flüchtlinge in der Erzdiözese München und Freising nimmt weiterhin stark zu. Neben dem für das Jahr 2015 für Flüchtlingshilfe zur Verfügung gestellten Sonderbudget in Höhe von 5 Millionen Euro durch die Erzdiözese bieten zahlreiche kirchliche Einrichtungen, insbesondere auch Pfarreien, Unterkünfte für Asylsuchende an. In insgesamt 59 Objekten in der Erzdiözese stehen derzeit Plätze für 953 Flüchtlinge bereit. Der Caritasverband der Erzdiözese betreut derzeit etwa 9000 Flüchtlinge. Zahlreiche Menschen in den Pfarreien engagieren sich zudem ehrenamtlich in der Begleitung von Asylsuchenden.
 
Aus dem Sonderbudget der Erzdiözese werden Mittel für Modellprojekte, psychologische und therapeutische Hilfen, Bildungs- und Qualifizierungsangebote für Flüchtlinge wie ehrenamtliche Unterstützer und konkrete Hilfen etwa für Schwangere sowie Sachmittel bereitgestellt. Im von der Erzdiözese übernommenen Kloster Beuerberg, Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, sollen im sogenannten Josefsflügel auf einer Wohnfläche von 1300 Quadratmetern etwa 75 Flüchtlinge untergebracht und von den gemeinnützigen Malteser Werken betreut werden. Das Projekt soll als Modell dienen und verfolgt ein integratives Konzept, in dem die Bereitstellung und die Verwaltung von Wohnraum sowie die Betreuung der Flüchtlinge aus einer Hand erfolgen. Derzeit steht noch die Genehmigung der notwendigen Umbauarbeiten aus, danach soll das Gebäude bald möglichst entsprechend ertüchtigt werden. Zudem ist geplant, das laufende Projekt zu evaluieren, um aus den Erfahrungen aller Beteiligten Erkenntnisse für eine bestmögliche Unterbringung und Betreuung von Flüchtlingen zu gewinnen.
 
Auch der Caritasverband baut seine Asylberatung in Gemeinschaftsunterkünften und für die dezentral untergebrachten Flüchtlinge kontinuierlich aus. Die 2014 auf 33 Vollzeitstellen verstärkte Beratung in Oberbayern wurde bis zur ersten Jahreshälfte 2015 bereits um weitere 32 Vollzeitstellen auf 65 erhöht. Der Eigenanteil der Kirche für die Finanzierung dieser Stellen wird laut Prognosen der Caritas 2015 bei voraussichtlich zwei Millionen Euro liegen. Allein in der Stadt und im Landkreis München sorgt der Caritas-ALVENI-Flüchtlingsdienst für die Beratung und ehrenamtliche Unterstützung von etwa 2000 Flüchtlingen und Asylsuchenden, für sechs weitere Unterkünfte mit durchschnittlich 300 Bewohnern übernimmt ALVENI noch in diesem Jahr die Betreuung. Unterstützt werden die hauptberuflich Mitarbeitenden in München von etwa 600 ehrenamtlich tätigen Frauen und Männern, die viele Angebote in den Gemeinschaftsunterkünften erst möglich machen. In den Landkreisen Berchtesgadener Land, Dachau, Freising, Fürstenfeldbruck, Garmisch-Partenkirchen, Mühldorf, Pfaffenhofen und Rosenheim engagieren sich nach Angaben der Kreisgeschäftsführer der Caritas mehr als 3000 Ehrenamtliche. Im Landkreis Rosenheim etwa trägt die Erzdiözese die Personalkosten für zwei Koordinatoren, die die Arbeit der 1500 Ehrenamtlichen unterstützen.
 
Neben der Betreuung stellt der Diözesan-Caritasverband selbst auch Unterkünfte zur Verfügung, etwa den nicht mehr genutzten Teil des Altenheims in Bischofswiesen, Landkreis Berchtesgaden, oder in Garmisch-Partenkirchen und in Germering. Die ehemalige Fachakademie für Sozialpädagogik der Caritas in München wird ab 17. August als sogenannte Clearingstelle, als erste Anlaufstelle, für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge genutzt.
 
Neben Caritas und Erzdiözese engagieren sich viele weitere katholische Verbände und Einrichtungen in der Erzdiözese für Flüchtlinge. Einen großen Bereich nimmt die Hilfe für Jugendliche und unbegleitete Minderjährige ein. Der Katholische Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit IN VIA München unterstützt junge Flüchtlinge in vielfältiger Weise vor allem beim Lernen und beim Übergang von der Schule zur Ausbildung. Die Katholische Jugendfürsorge der Erzdiözese und das Katholische Jugendsozialwerk München (KJSW) übernehmen Vormundschaften für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge und stellen Wohnheimplätze bereit. Auch der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) in der Erzdiözese nimmt sich mit seinem Fachdienst „Vormundschaften/Pflegschaften“ insbesondere der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge an. Bestehende Einrichtungen und Fachdienste wie die Mutter-Kind-Häuser des SkF in München, das Sozialpädagogisch Betreute Wohnen (SBW) sowie die Heilpädagogischen Wohngruppen für Mädchen nehmen laufend weibliche Flüchtlinge auf. Auch in den Beratungsstellen für Schwangere und junge Familien in München und Oberbayern werden zunehmend mehr Flüchtlingsfamilien betreut. Bereits seit 2009 bietet die Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos Hilfen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge an. Im Salesianum in München wurde damals mit dem Projekt „LIFE“ eine Wohngruppe für männliche Jugendliche eingerichtet. Daneben bieten die Salesianer Ausbildungsangebote und Begleitung junger Flüchtlinge in weiteren ihrer Einrichtungen in der Erzdiözese. (ck)
 
 
Hinweis:
Weitere Informationen zum Engagement für Flüchtlinge im Erzbistum München und Freising auf der eigens eingerichteten Homepage www.erzbistum-muenchen.de/asyl-flucht