Kardinal Marx: Begegnung auf Augenhöhe

Partnerschaftsvereinbarung zwischen Kirche Ecuadors und Erzbistum München und Freising unterzeichnet
Vertrag mit Ecuador
Bei der Vertragsunterzeichnung: Erzbischof Cabrera (2.v.l.), Kardinal Marx (3.v.l.). (Foto: Kiderle)
München, 3. Oktober 2017. Die Erzdiözese München und Freising und die ecuadorianische Bischofskonferenz wollen ihre seit 55 Jahren bestehende Partnerschaft weiter vertiefen und ihren Austausch intensivieren. Dazu wurden konkrete Leitlinien und Strukturen in einer Vereinbarung festgelegt, die der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Kardinal Marx, sowie der Vizepräsident der Ecuadorianischen Bischofskonferenz (CEE) und Erzbischof von Guayquil, Luis Cabrera, am Dienstag, 3. Oktober, in München unterzeichneten.

„Eine falsche Globalisierung führt zu hohen politischen, sozialen und ökologische Kosten und in der Folge zu neuem Nationalismus und Egoismus. Unser Freundschaftsvertrag dagegen ist ein konkretes Zeichen dafür, was Kirche global auf den Weg bringen soll – dass wir eine Menschheitsfamilie sind und uns auf Augenhöhe begegnen“, sagte Marx anlässlich eines kurzen Festakts, an dem rund 20 ecuadorianische Bischöfe ebenso teilnahmen wie Diözesanratsvorsitzender Hans Tremmel, die Münchner Weihbischöfe Bernhard Haßlberger und Rupert Graf zu Stolberg, Generalvikar Peter Beer sowie Mitglieder des Domkapitels und Jugendvertreter.

Erzbischof Cabrera betonte, dass die Freundschaft zwischen Ecuador und der Erzdiözese München und Freising getragen sei von „Geschwisterlichkeit, Solidarität, und einer transparenten und effizienten Zusammenarbeit – mögen wir weitermachen mit der gleichen Hoffnung und Freude“.

Der Text der Vereinbarung wurde quer durch alle Partnerschaftsgruppen und Gremien in München und Ecuador in einem drei Jahre währenden Prozess gemeinsam entwickelt. Das Erzbischöfliche Ordinariat München legte die Partnerschaft als Querschnittsaufgabe für alle Fachressorts sowie die Finanzkammer fest. Die Vereinbarung soll kontinuierlich alle vier Jahre überprüft und dynamisch fortgeschrieben werden.

Die Partnerschaft zwischen der Erzdiözese und der Kirche Ecuadors besteht seit der Zeit des Zweiten Vatikanischen Konzils. Zahlreiche Pfarreien, Verbände und Gläubige in der Erzdiözese pflegen Kontakte in das südamerikanische Land, beispielsweise der Diözesanrat der Katholiken, der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), das Kolpingwerk und die Katholische Landvolkbewegung. Mit jährlich rund zwei Millionen Euro unterstützt die Erzdiözese die pastorale und soziale Arbeit der Kirche in Ecuador, beispielsweise den Bau von Schulen, Sanitätsstationen, Gemeindezentren oder Alteneinrichtungen.

Anlässlich ihres Ad-Limina-Besuches im Vatikan hatten die ecuadorianischen Bischöfe dem deutschen Partnerbistum einen dreitägigen Besuch abgestattet. In Kleingruppen begegneten sie Gläubigen in Gemeinden in München sowie im Umland und feierten mit ihnen Gottesdienste. Unter anderem besuchten sie am Montag, 2. Oktober, die KZ-Gedenkstätte Dachau und informierten sich über die Arbeit der Katholischen Landvolkshochschule Petersberg in Erdweg (Landkreis Dachau).

Erst Anfang September hatte Kardinal Marx für eine Woche das südamerikanische Land bereist und sich vor allem mit der Ausbeutung der Bodenschätze in Lateinamerika und ihren Auswirkungen auf die Bevölkerung befasst. Unter anderem besucht er eine Goldmine und hielt mehrere Vorträge zur päpstlichen Umwelt- und Sozialenzyklika „Laudato Si‘“. (kel)

Im Bild:
Der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Kardinal Marx, sowie der Vizepräsident der Ecuadorianischen Bischofskonferenz (CEE) und Erzbischof von Guayquil, Luis Cabrera, unterzeichneten einen Vertrag zur weiteren Vertiefung der seit 55 Jahren bestehenden Partnerschaft der beiden Länder. (Foto: Kiderle)