Kardinal Marx: „Miteinander in Vielfalt ist möglich“

Erzbischof von München und Freising ruft in Radiobeitrag zu gemeinsamem Zeugnis für Evangelium auf
München, 9. Januar 2017. Kardinal Reinhard Marx sieht im Reformationsjahr den Auftrag, der Gesellschaft zu zeigen, „dass ein freundschaftliches Miteinander in Verschiedenheit und Vielfalt möglich ist“. Die Gemeinsamkeiten mit der evangelischen Kirche seien „viel größer als das, was uns trennt“, betont der Erzbischof von München und Freising in einem Radiobeitrag für die Sendereihe „Zum Sonntag“ des Bayerischen Rundfunks vom 7. Januar. „Das glaubwürdige Zeugnis für das Evangelium ist nur gemeinsam möglich, nicht im Gegeneinander.“
   
„Dafür muss man nicht auf die eigene Überzeugung verzichten“, so Marx. „Aber es bedeutet, in Respekt, Anerkennung und Freundschaft mit allen Menschen guten Willens in einem Gemeinwesen zu leben.“ Dieses Gemeinwesen umfasse Christen der verschiedenen Konfessionen und Kirchen ebenso wie Ungläubige, Suchende, aus den Kirchen Ausgetretene, Juden, Muslime und Angehörige anderer Religionen und Weltanschauungen. „Das gemeinsame Menschsein verbindet uns. Und so können wir miteinander leben.“ Den Glauben an Christus zu instrumentalisieren, um gegen die jeweils andere Seite auch mit Gewalt auftreten zu können, wie im Zuge der Reformation geschehen, dürfe dagegen „nie wieder geschehen“. (uq)