Kardinal Marx ruft Pfarreien zu weiterer Hilfe für Flüchtlinge auf

Erzbischof dankt den vielen Engagierten und bittet, weitere Möglichkeiten der Unterbringung zu prüfen
Unterstützungsportal Flucht und Asyl
München, 24. August 2015. Angesichts der erwarteten rund 800.000 Flüchtlinge in diesem Jahr in Deutschland hat der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, in einem Brief an alle Pfarreien und Ordensgemeinschaften im Erzbistum appelliert, weitere Möglichkeiten der Unterbringung zu prüfen. Ein Ende der Flüchtlingsbewegung sei nicht abzusehen und allein in Bayern müssten in diesem Jahr voraussichtlich 120.000 Menschen untergebracht und versorgt werden. „Adäquate Unterkünfte fehlen jedoch in großem Umfang“, schreibt Kardinal Marx: „Die Suche nach geeigneten Orten für die Unterbringung ist eine ständige Kraftanstrengung, und die Hilfeleistungen, die über staatliche Stellen und Träger der freien Wohlfahrt, auch unsere Caritas, geleistet werden, kommen immer wieder an ihre Grenzen.“ Es bedürfe deshalb „der Hilfe und der Anstrengung der gesamten Gesellschaft“.
 
Der Erzbischof dankt in seinem Schreiben den vielen Engagierten und unterstreicht, „dass in den letzten Monaten in unseren Pfarrgemeinden und auch in den Ordensgemeinschaften große Anstrengungen unternommen wurden und immer noch unternommen werden, den zu uns kommenden Menschen zu helfen und sie in ihrer schwierigen Situation nach Kräften zu unterstützen“. Gleichzeitig bittet er die Verantwortlichen in den Dekanaten, Pfarreien und Orden, „über weitere Möglichkeiten einer zeitnahen Aufnahme von Asylsuchenden nachzudenken“. Er sehe als Bischof „die katholische Kirche und damit uns alle in der Verantwortung“, so Marx in seinem Brief an die Pfarreien und Ordensgemeinschaften, „unseren Teil dazu beizutragen, Menschen, die oft nicht mehr haben als ihr durch die Flucht gerettetes Leben, ein Leben in unserer Gesellschaft zu ermöglichen“.
   
Neben dem für das Jahr 2015 durch die Erzdiözese für Flüchtlingshilfe zur Verfügung gestellten Sonderbudget in Höhe von 5 Millionen Euro bieten zahlreiche kirchliche Einrichtungen, insbesondere auch Pfarreien, Unterkünfte für Asylsuchende an. In insgesamt 59 Objekten in der Erzdiözese stehen derzeit Plätze für 953 Flüchtlinge bereit. Der Caritasverband der Erzdiözese betreut derzeit etwa 9000 Flüchtlinge. Zahlreiche Menschen in den Pfarreien engagieren sich zudem ehrenamtlich in der Begleitung von Asylsuchenden. (ck)

Hinweis:
Weitere Informationen zum Engagement für Flüchtlinge im Erzbistum München und Freising auf der eigens eingerichteten Homepage www.erzbistum-muenchen.de/asyl-flucht