Kirchliche Bildungshäuser senken CO2-Ausstoß um ein Viertel

Sieben Einrichtungen führen Umweltmanagement ein
Umstellung auf Ökostrom, nachhaltige Lebensmittel und Recyclingpapier
München, 8. Februar 2017. Über einen Zeitraum von zwei Jahren haben sieben große kirchliche Bildungshäuser in der Erzdiözese München und Freising ein Umweltmanagement eingeführt und ihren CO2-Ausstoß um mehr als ein Viertel gesenkt. Die Energieverbrauchskosten reduzierten sich um rund 160.000 Euro. Der Papierverbrauch von rund einer halben Million Blatt jährlich wurde großteils auf Recyclingpapier umgestellt, der Bedarf an Reinigungsmitteln, mehrere zehntausend Liter pro Jahr, wird soweit möglich durch ökologische Produkte gedeckt. Diese und zahlreiche weitere Veränderungen feiern die Bildungshäuser mit einer Abschlussveranstaltung am Montag, 13. Februar, um 16 Uhr in der Katholischen Akademie in München-Schwabing, Mandlstraße 23. Neben Grußworten von Peter Beer, Generalvikar des Erzbischofs von München und Freising, und Sandra Krump, Leiterin des Ressorts Bildung im Erzbischöflichen Ordinariat München, werden die teilnehmenden Bildungshäuser exemplarische Projektergebnisse vorstellen.
   
Ein enormer gesellschaftlicher Transformationsprozess sei zur Bewahrung der Schöpfung erforderlich, so Generalvikar Beer zur Einführung des Umweltmanagements in den Bildungshäusern: „Wir als Kirche wollen aus unserem Selbstverständnis heraus dabei tatkräftig mitwirken. Mit den nachhaltigen Bildungshäusern ist ein erster großer Meilenstein erreicht.“ Inhaltliche und geistliche Bildung und die Verringerung negativer ökologischer Auswirkungen kirchlichen Handelns gehörten zusammen, betont Beer: „Das Evangelium verkünden heißt auch, die über 100.000 Besucher im Jahr in diesen Häusern fair, ökologisch und sozial geführte Betriebe erleben zu lassen.“
 
An der Einführung des Umweltmanagements beteiligten sich das Kardinal-Döpfner-Haus und das Pallotti Haus in Freising, das Exerzitienhaus Schloss Fürstenried in München, das Jugendhaus Josefstal am Schliersee, das Bildungszentrum Rosenheim sowie das Studienseminar St. Michael und das Bildungs- und Exerzitienhaus St. Rupert in Traunstein. Gleichzeitig absolvierten 19 Mitarbeiter dieser Häuser die duale Ausbildung zum Kirchlichen Umweltauditor. Das Wissen, das sie bei den zehn Kurstagen erwarben, setzten sie in ihrem eigenen Bildungshaus direkt in die Praxis um.
 
Neben der Erfassung und Senkung des Energieverbrauchs ging es dabei beispielsweise um den Einkauf: So werden sukzessive mehr biologische, regionale, saisonale und fair gehandelte Lebensmittel verwendet und die Bildungshäuser beziehen überwiegend Ökostrom. In einigen Einrichtungen wurden auch die Außenanlagen einbezogen und beispielsweise Blumen- und Kräuterbeete, Insektenhotels und Nistkästen angelegt. Für die Einführung des Umweltmanagements wurde ein Verfahren in Anlehnung an den weltweit qualitativ höchsten Umweltmanagementstandard EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) der Europäischen Union verwendet. Sechs der sieben Häuser wurden bereits extern gutachterlich nach EMAS validiert.
 
Die Einführung des Umweltmanagements in den Bildungshäusern ist Teil des Projekts „Schöpfungsverantwortung“ der Erzdiözese München und Freising. Andere Teilprojekte unterstützen die rund 750 Kirchenstiftungen und die Schulen der Erzdiözese bei ihren Bemühungen um mehr Nachhaltigkeit. Ein weiteres Teilprojekt ist für die rund 450 Kindertagesstätten geplant. (gob)