Kunstinstallation im Beichtstuhl

Hörspiel in der Pfarrkirche St. Ursula lädt zu Auseinandersetzung mit persönlichen Lebensfragen ein
Kunstinstallation im Beichtstuhl
München, 19. Februar 2018. Eine Kunstinstallation in einem Beichtstuhl ist ab Sonntag, 18. Februar, in der Pfarrkirche St. Ursula, Kaiserplatz 1, zu erleben. Ein kurzes Hörspiel mit dem Titel „Ist da wer?“ konfrontiert die Besucher spielerisch mit Fragen nach der eigenen Lebensbilanz und Lebensausrichtung und regt sie an, sich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen. Die Zuhörer sitzen dabei an der Stelle des Beichtstuhls, die sonst für den Priester vorgesehen ist, und verfolgen das Hörspiel über Kopfhörer. Parallel wird ein zweiter Beichtstuhl künstlerisch transformiert. Dort können die Besucher dem Gehörten nachspüren und die sinnliche Raumerfahrung vertiefen. Alle Elemente der Installation verschmelzen zu einem ganzheitlichen Erlebnis, das das Potenzial dieses besonderen Ortes im Kirchenraum neu erschließt und Kirche, Kunst und Psychologie miteinander verbindet.
 
Das Projekt ist eine Initiative der Münchner Theatermacherin und angehenden Religionspädagogin Judith Huber und des Psychotherapeuten und Psychoonkologen Klaus Lang. Huber und Lang entwickelten für das Hörspiel Fragen, die sich weniger an den Zehn Geboten als vielmehr an der Idee des authentischen Lebens orientieren, zum Beispiel: Wie bin ich von Gott gemeint? Was sind meine Potenziale? Wie weit habe ich diese bisher in meinem Leben entfaltet?
 
David Theil, Dekan des Dekanats München-Innenstadt und Leiter des Pfarrverbands Altschwabing, zu dem die Pfarrei St. Ursula gehört, erklärt, er schätze an dem Projekt besonders die Verbindung von existentiellen Fragestellungen und dem Sakrament der Versöhnung. Immer wieder erfahre er, dass sich Menschen mit dem Beichtstuhl schwer täten. Die Installation lade dazu ein, diesen Ort als Schutzraum zu erleben, dessen Halbdunkel einen Zustand innerer Transparenz ermögliche.
 
Die Installation ist am 18. Februar im Anschluss an den Sonntagsgottesdienst eröffnet worden und ist bis zum 24. März zu sehen. Die Öffnungszeiten sind jeweils samstags von 14 bis 18 Uhr, sonntags von 11.30 bis 15 Uhr, dienstags und donnerstags von 16 bis 18 Uhr und freitags von 13 bis 17 Uhr. Veranstalter des Projekts sind das Kulturmanagement der Erzdiözese München und Freising und der Pfarrverband Altschwabing. (ct)

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