Lange Nacht: Performance mit 50 Jugendlichen in St. Paul

Stefan Hunstein thematisiert „Erleuchtung“ / Erinnerung an Ersten Weltkrieg in St. Bonifaz
Lange Nacht der Museen 2016
München, 10. Oktober 2016. Mit der Performance „Erleuchtung“ mit 50 Jugendlichen in der Kirche St. Paul (St.-Pauls-Platz 11) beteiligt sich das Erzbistum München und Freising an der Langen Nacht der Münchner Museen am Samstag, 15. Oktober. Der Schauspieler und Fotokünstler Stefan Hunstein lässt die Mädchen und Buben von 19.30 Uhr an eine Stunde lang auf ein helles Licht schauen und greift damit seine Videoinstallation „Zukunft“ auf, die derzeit ebenfalls in St. Paul zu sehen ist und sieben Gesichter von Jugendlichen aus verschiedenen Kontinenten zeigt, die auf ein helles Licht schauen. Performance wie Videoinstallation thematisieren die Frage, wonach der Mensch im Leben sucht: Die Wahrnehmung der Jugendlichen scheint auf etwas Imaginäres gerichtet, das dem Betrachter verschlossen bleibt; jeder ist bei sich, scheint aber gleichzeitig mit dem anderen in Kontakt zu sein, wie es in der Ankündigung heißt.
 
Außen am Hauptportal der Kirche St. Paul ist außerdem die Videoinstallation „Maria breit den Mantel aus (East End)“ der Schweizer Künstlerin Judith Albert zu sehen. Das Video zeigt einen blauen Samtmantel, den die Künstlerin im Londoner East End aus einer vergitterten Eingangstür hervorquellen ließ, und nimmt Bezug auf die Darstellung der Gottesmutter Maria als Schutzmantelmadonna und ihre Verehrung als Mutter der Barmherzigkeit. Zudem ist in der Kirche eine großformatige Papierarbeit mit einem Engelsmotiv von Michael Buthe zu sehen. Die filigrane Papierarbeit ohne Titel aus dem Jahr 1982 ähnelt anderen Werken von Buthe wie „Der Engel und sein Schatten“ oder „Ikarus“. Für die lebensgroßen Figuren auf seinen Bildern verwendete Buthe die Silhouetten von Freunden, die sich auf die Zeichenunterlage legten. Die Kirche bleibt anlässlich der Langen Nacht bis 1 Uhr geöffnet.
 
Die Abtei St. Bonifaz (Karlstraße 34) thematisiert den ersten Luftangriff auf München vor 100 Jahren während des Ersten Weltkriegs. Eine Bombe explodierte damals im Garten der Benediktiner. Zu sehen sind großformatige Projektionen der Scherenschnittreihe „Gestalten des Todes. Ein Totentanz des Weltkriegs“, die der Priester Melchior Grossek in Erinnerung an seine gefallenen Brüder schuf. Um 20 Uhr gibt es dazu eine Bildpredigt, ein Friedensgebet sowie Orgelmusik. Um 22 Uhr und 24 Uhr sind Texte zum Ersten Weltkrieg zu hören. Das Programm wird von der Abtei St. Bonifaz in Zusammenarbeit mit der Gruppe Histonauten angeboten, die sich vor allem für die Vermittlung von Münchner Stadt- und bayerischer Landesgeschichte einsetzt. (gob)