Langjährige Frauenseelsorgerin Theresia Hauser gestorben

Engagement für eine moderne katholische Frauenseelsorge in Deutschland - Gedenkgottesdienst am 15. Oktober in Maria Eich
Theresia Hauser
Theresia Hauser
München, 7. September 2016. Das Erzbistum München und Freising trauert um Frauenseelsorgerin Theresia Hauser, die am Sonntag, 28. August, im Alter von 95 Jahren gestorben ist. Hauser widmete über Jahrzehnte ihr berufliches Engagement der Entwicklung einer modernen katholischen Frauenseelsorge in Deutschland. Sie war die erste Beauftragte für Frauenseelsorge in Bayern und wirkte unter anderem fast zwei Jahrzehnte lang als erste Leiterin der Frauenseelsorge im Erzbistum München und Freising.
 
Hauser wurde am 26. Februar 1921 in Spaichingen in Württemberg geboren. Nach dem Krieg studierte sie Theologie und Pädagogik in Freiburg und Tübingen. 1947 wurde sie Diözesanvorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in ihrer Heimatdiözese Rottenburg-Stuttgart, 1956 Bundesvorsitzende des BDKJ. Sie baute die Mädchenbildung im BDKJ auf und initiierte das Freiwillige Soziale Jahr.
 
Im Jahr 1956 nahm sie ihre Tätigkeit in der Frauenseelsorge als Bildungsreferentin des Katholischen Deutschen Frauenbunds auf. Als die Freisinger Bischofskonferenz 1967 beschloss, in Bayern eine systematische Frauenseelsorge zu entwickeln, beauftragte sie Hauser mit der Koordination der Referentinnen in den einzelnen Diözesen. Im Jahr 1968 wurde Hauser zusätzlich erste Leiterin der Frauenseelsorge im Erzbistum München und Freising. Die von ihr geleitete Zeitschrift „Das Thema“ wurde in der Frauen-, Jugend- und Bildungsarbeit genutzt. Hauser erarbeitete neue Methoden der Gruppenarbeit und entwickelte neue Formen von Exerzitien. Weitere Schwerpunkte waren die Arbeit mit Alleinerziehenden und die ökumenische Zusammenarbeit, beispielsweise bei der Gestaltung des Weltgebetstags der Frauen. In ihrem Ruhestand widmete sich Hauser insbesondere ihrer schriftstellerischen Tätigkeit und veröffentlichte mehrere Bücher mit Gedichten und Gebeten.
 
Hauser war Mitglied der Gemeinsamen Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland, die von 1971 bis 1975 in Würzburg stattfand und die Umsetzung der Ergebnisse des Zweiten Vatikanischen Konzils in der deutschen Kirche zum Ziel hatte. Sie wurde ausgezeichnet mit dem goldenen Ehrenkreuz des BDKJ und der goldenen Ehrenrosette der Frauenseelsorge. Für ihre besonderen Verdienste in der Kirche wurde Hauser von Papst Johannes Paul II. zur Komturdame des Gregoriusordens ernannt. (gob)
   
Hinweis: Die Beisetzung von Theresia Hauser fand  im Familienkreis in Spaichingen in Württemberg statt. Der Gedenkgottesdienst wird am Samstag, 15. Oktober 2016, um 10.30 Uhr in der Wallfahrtskirche Maria Eich bei München gefeiert.

Foto: Theresia Hauser, ©Frauenseelsorge Erzdiözese München und Freising