„Man kann kein Katholik sein und zugleich andere hassen“

Kardinal Reinhard Marx: In der Mitte des christlichen Glaubens steht ein Fest
München, 20. Juli 2025. Kardinal Reinhard Marx hat deutlich gemacht, dass die internationale katholische Gemeinschaft ein Zeichen der Hoffnung und des Friedens sei gegen Nationalismus, Hass, Gewalt und die Polarisierungen in der Gesellschaft. „Man kann kein Katholik und zugleich Nationalist sein, kein Katholik sein und andere hassen, kein Katholik sein und Gesellschaften spalten. Das ist nicht möglich!“ In seiner Predigt beim Abschlussgottesdienst des 45. internationalen Kinder- und Jugendchorfestivals 2025 der Pueri Cantores am Sonntag, 20. Juli, auf dem Marienplatz in München erklärte der Erzbischof von München und Freising: „Wir sind Pilger der Hoffnung, das ist die Botschaft der katholischen Kirche überall auf der Welt. Wir sind international!“  
 
Das Festival in München habe gezeigt, so Marx, dass die Menschen aus unterschiedlichen Ländern, Kulturen und Sprachen in der Mitte der Gesellschaft zusammen feiern können. „Wir stellen einen Tisch in der Mitte der Stadt auf und laden alle Menschen ein, zu uns zu kommen. Wir können sehen, dass in der Mitte des christlichen Glaubens keine Leere steht, sie ist keine Theorie, sondern ein Fest, eine Begegnung, ein gemeinsames Mahl! Das ist der Kern unseres Glaubens. Alles andere kommt danach.“ Es gebe kein Fest ohne Musik, hob der Kardinal hervor: „Alle begegnen sich auf Augenhöhe, singen zusammen, hören aufeinander und reden nicht über den anderen hinweg.“ Marx verwies darauf, dass die Kirche dazu aufgerufen sei, ein Instrument und Werkzeug aller Menschen untereinander zu sein. Die fünf Tage in München hätten gezeigt, dass das möglich sei, auch unter ganz unterschiedlichen Menschen aus der ganzen Welt. „Diese Botschaft ist wichtig in diesen Zeiten.“      
 
Mit dem Gottesdienst ging das 45. internationale Kinder- und Jugendchorfestival der Pueri Cantores zu Ende, einem internationalen Verband mit rund 1.000 katholischen Kinder- und Jugendchören aus 43 Ländern. 166 Chöre aus 16 Ländern hatten sich unter dem Motto „Cantate Domino – Vielstimmig für den Frieden – #comeandsing“ vom 16. bis 20. Juli in München getroffen. Auf dem Programm standen unter anderem Galakonzerte in Kirchen, ein „Fest der Kulturen“ auf dem Marienplatz, muttersprachliche Gottesdienste, Friedensgebete, Workshops sowie Auftritte in sozialen Einrichtungen der Stadt. (hor)