„Man könnte meinen, Politiker haben Segen der Sternsinger besonders nötig“

Münchner Weihbischof Wolfgang Bischof mahnt vor Verunglimpfungen im Wahljahr 2017
München, 29. Dezember 2016. Anlässlich des Besuchs der Sternsinger in der Bayerischen Staatskanzlei hat der Münchner Weihbischof Wolfgang Bischof zu Besonnenheit bei politischen Auseinandersetzungen aufgerufen. „2017 wird kein einfaches Jahr werden: Da ist ein Wahlkampf, der nicht entgleisen darf in Attacken und Verunglimpfungen“, schreibt Bischof in seiner Silvesterkolumne in der BILD-Zeitung. Zudem erinnerte er daran, dass Flüchtlinge integriert werden müssten. In den vielen Kriegen und Krisen müssten Wege zum Frieden gesucht werden. Eine wichtige Aufgabe sei es auch, gegen das soziale Ungleichgewicht anzugehen. „Da sind Arme, Schwache, Abgehängte, die vom Rand der Gesellschaft in ihre Mitte geholt werden müssen“, forderte der für die Seelsorgsregion Süd der Erzdiözese München und Freising zuständige Weihbischof.
 
„Man könnte meinen, die Politiker hätten den Segen der Sternsinger besonders nötig“, stellte Bischof fest – angesichts der Tatsache, dass gleich vier Gruppen aus dem Erzbistum den bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) in der Staatskanzlei besuchen. Die insgesamt 16 Mädchen und Buben stammen aus Irschenberg, Poing, Degerndorf und Oberau.
 
Für die vielen anstehenden Herausforderungen könne man durchaus ein bisschen mehr Segen brauchen, meint der Weihbischof: „Aber wir sollten nicht der Versuchung nachgeben, alles, was uns nicht passt, auf die Politik zu schieben. Wie wir in unserer Gesellschaft miteinander umgehen, welche Werte und Ziele uns wichtig sind, das liegt an uns allen.“ Deshalb seien im Erzbistum in den kommenden Tagen mehr als 20.000 Sternsinger unterwegs, um ihren Segen zu allen Menschen zu bringen – „damit es ein gutes Jahr 2017 wird“. (kel)