Marx: Umweltzerstörung „darf so nicht weitergehen“

Erzbischof von München und Freising ruft in Radiobeitrag zur Suche nach konkreten Lösungen auf
München, 5. September 2016. Anlässlich des „Ökumenischen Tages der Schöpfung“ ruft Kardinal Reinhard Marx dazu auf, die Zerstörung der Umwelt zu beenden. „Unser Wohlstandsmodell hat eine nicht hinnehmbare ökologische Negativbilanz, und es beruht auch auf der nachhaltigen Zerstörung des Hauses der Schöpfung“, sagte der Erzbischof von München und Freising in einem Radiobeitrag für die Sendereihe „Zum Sonntag“ des Bayerischen Rundfunks, der am Samstag, 3. September gesendet wurde. „Das darf so nicht weitergehen!“, so Kardinal Marx weiter. „Wir beuten die Erde aus, sei es durch die Erschöpfung der natürlichen Ressourcen, die Umweltverschmutzung oder den vom Menschen verursachten Klimawandel.“
   
Die Entwicklungen seit dem Weltklimagipfel im vergangenen Herbst in Paris ließen ihn „zuversichtlich hoffen, dass ausreichend viele Staaten dieses Weltklimaabkommen sobald wie möglich auch anerkennen und umsetzen wollen“, betont der Erzbischof. Es gehe nun „verstärkt um die Suche nach konkreten Lösungen für die Umweltkrise, an der weltweit möglichst viele beteiligt sind“. Dafür notwendige Werte wie Dankbarkeit für die Schöpfung, Respekt und eine Kultur der Achtsamkeit seien „zutiefst im christlichen Glauben beheimatet“ und hätten auch hohe Bedeutung für viele Menschen, die keiner Religion angehören. Wenn sich Menschen beispielsweise für nachhaltige Produkte oder einen begrenzten Konsum stark machten, entspringe auch das „der Einsicht, dass wir nur gemeinsam Zukunft haben. Aber letztlich geht es auch und im Tiefsten um eine neue Idee von Fortschritt, der sich nicht nur auf materielles Wachstum bezieht“, so Kardinal Marx.
   
Der Erzbischof berichtet in dem Radiobeitrag auch, dass er seinen Urlaub „wieder einmal in unseren schönen bayerischen Bergen“ verbracht und „die wunderbare Landschaft“ genossen habe. „Es tut gut, sich auf den Rhythmus der Natur einzulassen.“ In der Dankbarkeit und dem Respekt vor Gottes Schöpfung, die in der Natur wüchsen, sei es möglich zu erkennen: „Wir haben einen gemeinsamen Ursprung, die Natur ist ebenso wie der Mensch Gottes Schöpfung“, so Kardinal Marx. (gob)