Neue Poinger Pfarrkirche wird später fertig als geplant

Insolvenz des Fassadenbauers erzwingt Verschiebung des Weihetermins
Poing/München, 2. August 2017. Der Neubau der Pfarrkirche von Poing (Landkreis Ebersberg) wird später fertiggestellt als geplant. Deshalb wird auch die für 15. Oktober vorgesehene Weihe des Gotteshauses verschoben. Grund für die Bauverzögerung ist die Insolvenz des mit den Fassadenarbeiten beauftragten Unternehmens. Ein neuer Termin für die Fertigstellung soll möglichst schnell benannt werden. Er kann aber erst besprochen werden, nachdem ein bereits bestellter Insolvenzverwalter das voraussichtlich am 1. September beginnende Insolvenzverfahren eröffnet haben wird. Es ist nach Einschätzung der Verantwortlichen davon auszugehen, dass die Weihe erst im Laufe des Jahres 2018 stattfinden wird.
 
Die Arbeiten an der Fassade des Neubaus sind bereits eingestellt. Die Fassade ist nicht fertig, es fehlen große Teile auch in sichtbaren Bereichen. So wäre ein würdiger Rahmen für eine Weihe nicht gegeben. Zudem stünden Sicherheitsgründe und eine fehlende Betriebserlaubnis einer Nutzung im Wege.
 
Der Kirchenverwaltungsvorstand der Poinger Kirchenstiftung St. Michael, Pfarrer Christoph Klingan, zeigte sich enttäuscht über die Verzögerung. „Wir haben uns sehr auf die Weihe der neuen Pfarrkirche gefreut, die aktuellen Vorbereitungen für die Feierlichkeiten und unsere pastoralen Planungen sind nun fürs Erste hinfällig.“ Gleichzeitig äußerte er sich aber zuversichtlich, dass die Gläubigen vor Ort die Situation gemeinsam meistern würden und geplante Veranstaltungen zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt würden. Man werde sich weiter gemeinsam inhaltlich und geistlich auf die Kirchweihe vorbereiten.
 
Die Leiterin des Ressorts Bauwesen und Kunst im Erzbischöflichen Ordinariat, Ordinariatsdirektorin Susanne Birk, kündigte an, die Pfarrkirchenstiftung in dieser schwierigen Lage bestmöglich zu unterstützen und mit Nachdruck darauf hinzuwirken, dass die noch ausstehenden Arbeiten geleistet und die vergebenen Aufträge von den externen Firmen erfüllt werden.
 
Klingan und Birk werden Pfarreimitglieder bei einer Veranstaltung am Donnerstagabend, 3. August, über die neue Situation informieren.
 
Die Fundamente und Betonwände für die neue Poinger Kirche und den Glockenträger wurden ab Mitte 2015 erstellt. Am 3. November 2015 wurde der Grundstein gelegt. Für die gesamte Maßnahme sind bislang rund 14,6 Millionen Euro eingeplant.
 
Das neue Gotteshaus soll einmal Platz für rund 350 Menschen bieten. Die Kirche nach Entwürfen des Münchner Architekturbüros Meck Architekten wird künftig als Pfarrkirche von Poing dienen. Sie vervollständigt das Kirchenzentrum Seliger Pater Rupert Mayer, das bisher aus Kindergarten und Pfarrheim besteht und in unmittelbarer Nähe zum Bürgerhaus und zur evangelischen Kirche ein wichtiger Bestandteil des neuen Ortszentrums von Poing ist. Die Poinger Kirche wird die erste Pfarrkirche sein, die das Patrozinium des Seligen Paters Rupert Mayer trägt. Eine Pater-Rupert-Mayer-Kapelle gibt es bereits in Haspelmoor, einem Ortsteil der Pfarrei St. Johannes der Täufer in Hattenhofen, Landkreis Fürstenfeldbruck.
 
In den vergangenen Jahrzehnten wuchs Poing zur zweitgrößten Gemeinde im Landkreis Ebersberg heran. Die bisherige Pfarrkirche St. Michael ist daher für den Bedarf der Gemeinde zu klein geworden. Sie wird weiterhin als Gottesdienstort zur Verfügung stehen, auch wird der benachbarte Wohnsitz des Pfarrers beibehalten. Poing ist neben Holzkirchen einer der beiden Orte im Erzbistum München und Freising, in denen derzeit neue Kirchen gebaut werden. (kel)