„Ökologischer Fußabdruck“ in Königsdorf eröffnet

Schülerinnen des St.-Ursula-Gymnasiums gewinnen Praxis-Seminar-Preis des Kultusministeriums
Praxis-Seminar 2017 St. Ursula Lenggries
Praxis-Seminar-Preis für acht Schülerinnen des St.-Ursula-Gymnasiums Lenggries. (Foto: Kiderle)
München/Königsdorf, 31. März 2017. Mit einem Festakt wurde bereits am 24. März der begehbare „Ökologische Fußabdruck“ eröffnet, den Schülerinnen des katholischen St.-Ursula-Gymnasiums Lenggries auf dem Gelände der Jugendsiedlung Hochland in Königsdorf (Rothmühle 1) angelegt haben.
Am 30. März wurde die Schule als eines von vier bayerischen Gymnasien für die zweijährige Arbeit an dem Lehrpfad, der mit verschiedenen Methoden zum bewussten Umgang mit der Umwelt anregt, im bayerischen Kultusministerium in München durch Staatssekretär Georg Eisenreich mit dem Praxis-Seminar-Preis 2017 ausgezeichnet. Die Schule ist zudem einziger bayerischer Preisträger des Deutschen Klimapreises der Allianz Umweltstiftung, die am Montag, 22. Mai, in Berlin fünf jeweils mit 10.000 Euro dotierte Preise an deutsche Schulen verleiht.
   
In dem rund 1.000 Quadratmeter großen, aus Hecken bestehenden Irrgarten in Form eines menschlichen Fußabdrucks stoßen die Besucher an jeder Kreuzung auf eine Tafel, die eine Frage zum bewussten Umgang mit der Umwelt und verschiedene Antwortmöglichkeiten bietet. Die richtigen Antworten weisen dem Besucher den Weg durch den Irrgarten von der Ferse des Fußabdrucks zu den Zehen, in denen weitere Stationen zur Auseinandersetzung mit der Bewahrung der Schöpfung einladen. Mit ihrem Projekt greifen die Schülerinnen das Konzept des „Ökologischen Fußabdrucks“ auf, das jedem Menschen die Fläche auf der Erde zuweist, die zur dauerhaften Aufrechterhaltung seines Lebensstils notwendig wäre. Der durchschnittliche ökologische Fußabdruck eines Bewohners der Europäischen Union ist dabei mehr als doppelt so groß wie die ihm eigentlich zur Verfügung stehende Fläche.
 
Seit zwei Jahren arbeiten Schülerinnen unter der Leitung von Lehrerin Tamara Höcherl an ihrem Projekt. In einem ersten Praxis-Seminar im Jahr 2015 ging es um die Planung des Lehrpfads und Entwürfe für die Inhalte sowie die Finanzierung. In einem zweiten Praxis-Seminar ging es im Jahr 2016 um die Umsetzung. Beim Anlegen des Irrgartens in den Sommermonaten halfen Schülerinnen aus anderen Klassen, Lehrkräfte und weitere freiwillige Helfer. Die Kosten von rund 60.000 Euro trägt etwa zur Hälfte das Bayerische Umweltministerium, die weiteren rund 30.000 Euro haben die Schülerinnen aus Zuschüssen, Spenden und Erlösen aus schulischen Aktionen zusammengetragen. Der Lehrpfad in Königsdorf ist der erste seiner Art in ganz Deutschland. Inspiriert wurden die Schülerinnen von einem ökologischen Fußabdruck im Nationalpark Gesäuse in der österreichischen Steiermark. (gob)
 
Hinweise: Nähere Informationen finden sich im Internet unter www.fussabdruck-koenigsdorf.de.

Zum Bild:
Staatssekretär Georg Eisenreich (l.) zeichnete acht Schülerinnen der 12. Klasse des P-Seminars von Seminarleiterin Tamara Höcherl (4.v.l.) am katholischen St.-Ursula-Gymnasium Hohenburg in Lenggries mit dem Praxis-Seminar-Preis 2017 für die Planung und Umsetzung des Lehrpfades „Ökologischer Fußabdruck“ in Königsdorf aus. Bei der Urkundenverleihung mit dabei waren auch Dr. Ralf Grillmayer, Hauptabteilungsleiter Erzbischöfliche Schulen (3.v.l.), und Anselm Kichbichler, Projektleiter Energiemanagement (2.v.l.). (Foto: Kiderle)