Predigtreihe zu Romano Guardini in St. Ludwig

Erzbistum würdigt Seligsprechungskandidaten und ehemaligen Universitätsprediger
Plakat Romano Guardini
München, 7. Mai 2018. Mit einer Predigtreihe in der Pfarr- und Universitätskirche St. Ludwig (Ludwigstraße 22) würdigt das Erzbistum München und Freising in der Osterzeit den Religionsphilosophen Romano Guardini, einen der beiden Seligsprechungskandidaten des Erzbistums München und Freising, dessen Tod sich 2018 zum 50. Mal jährt.

Eine Ansprache von Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz von der Philosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz eröffnete die Reihe am Sonntag, 8. April, im Gottesdienst um 11.30 Uhr. Die Philosophin und Guardini-Expertin befasste sich dabei mit dem Thema „Der Leib ist der Lieblingsweg der Gnade“.
 
Am Sonntag, 22. April, sprach Johannes Modesto, der das Seligsprechungsverfahren für Guardini als Postulator begleitet, über „Guardini und die Weiße Rose“. Am Sonntag, 29. April, predigte Markus Gottswinter, Pfarrer von St. Ludwig, zum Thema „Der österliche Sinn der Schwermut“. Weitere Prediger sind Pastoralreferent Thomas Hürten vom Fachbereich Homiletische und katechetische Bildung im Erzbischöflichen Ordinariat München, Ludwig Mödl, emeritierter Professor für Pastoraltheologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie Thomas Neuberger, Pfarrvikar in St. Ludwig (13. Mai).
 
Die Gottesdienste, die jeweils um 11.30 Uhr in St. Ludwig beginnen, gehören zur wöchentlichen Reihe der Universitäts-Gottesdienste, die von der Katholischen Hochschulgemeinde an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) verantwortet wird. Romano Guardini wirkte von 1949 bis 1962 als Universitätsprediger in St. Ludwig. Von 1948 bis zu seiner Emeritierung 1964 lehrte er Christliche Weltanschauung und Religionsphilosophie an der LMU.
 
Der Seligsprechungsprozess für Romano Guardini wurde gemeinsam mit dem Prozess für den Publizisten Fritz Michael Gerlich am 16. Dezember 2017 mit einem Gottesdienst im Münchner Liebfrauendom mit Erzbischof Kardinal Reinhard Marx eröffnet. Im Rahmen des Seligsprechungsverfahrens werden durch einen Bischöflichen Beauftragten und einen Kirchenanwalt Zeugen befragt, die über die Persönlichkeit, die Biografie und das Wirken von Guardini Auskunft geben können. Auch Berichte über Wunder, die auf die Fürsprache der Seligsprechungskandidaten zurückzuführen sein sollen, können in dieser Phase untersucht werden. Diese diözesane Phase des Verfahrens dauert voraussichtlich mehrere Jahre, im Anschluss beginnt die römische Phase bei der vatikanischen Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse.
 
Romano Guardini (1885-1968) war Priester und Professor für Religionsphilosophie und katholische Weltanschauung, zunächst in Berlin, später in Tübingen, von 1948 bis 1962 an der LMU in München. Der Theologe erreichte in Kirche und Hörsaal eine breite Zuhörerschaft. Er gilt als ein Wegbereiter der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils. (gob)