„Prioritäten neu ordnen“ in der Fastenzeit

Diözesaner Bußgottesdienst mit Kardinal Reinhard Marx in der Jesuitenkirche St. Michael
München, 1. März 2018. Beim zentralen Bußgottesdienst für das Erzbistum München und Freising hat Kardinal Reinhard Marx dazu aufgerufen, die Fastenzeit zu einer kritischen Überprüfung der eigenen Prioritäten zu nutzen. „Wenn wir uns einladen lassen zur Umkehr, dann ist damit auch gemeint, dass wir im Blick auf Gott unsere Lebensziele, unsere eigenen Sehnsüchte und Wünsche, neu ordnen“, sagte der Erzbischof von München und Freising bei der Feier der Versöhnung am Donnerstag, 1. März, in der Jesuitenkirche St. Michael in der Münchner Innenstadt.
 
Das Leben verlaufe nie ohne Brüche, erklärte Kardinal Marx: „Wir werden alt, Krankheit wirft alles aus der gewohnten Bahn, eine Krise in Beziehungen kann das ganze Leben auf den Kopf stellen.“ Dennoch gebe es einen Weg „zum eigentlichen Grund unseres Lebens“, so der Erzbischof: „Wir vertrauen dem Gott, der uns ins Leben gerufen hat, und deswegen hat unser Leben einen Sinn, und wir können ihn aufspüren.“
 
„Umkehr ist Heimkehr“, betonte Kardinal Marx: „Wenn wir uns auf den richtigen Weg begeben, auch mit Mühe, auch mit einer gewissen Anstrengung, dann entdecken wir: Das ist ja das, was ich eigentlich will!“ Glück und Erfüllung erfahre der Mensch, wenn er ein Leben führe, „das teilt, das Freude ausstrahlt, das Neuanfänge ermöglicht, das heilt. Das ist gemeint, wenn wir uns auf den Weg der Umkehr begeben.“
 
Die Beichte als Sakrament der Buße und Versöhnung soll Menschen dabei helfen, ihre Schuld zu bewältigen und ihre Gemeinschaft mit Gott und den Mitmenschen zu erneuern und zu vertiefen. Der Priester kann im Namen Gottes die begangenen Sünden erlassen. Im Sakrament der Buße und der Versöhnung bekennt sich der Gläubige zu seinen Sünden, bereut sie und verspricht Besserung. Der Priester begleitet ihn durch seelsorglichen Rat auf dem Weg der Umkehr und Wiedergutmachung.
 
Bußgottesdienste bieten einen Rahmen zur gemeinsamen Besinnung und geben Impulse zur individuellen Gewissenserforschung. In der Regel besteht während des Bußgottesdienstes oder im Anschluss Gelegenheit zur Beichte und zum Empfang des Sakramentes der Buße und Versöhnung. Der diözesane Bußgottesdienst findet traditionell in der von den Jesuiten geführten Kirche St. Michael statt, eine der größten Beichtkirchen Münchens. (gob)