Rosenkranzandachten im Oktober

Gebet an der Mariensäule
Rosenkranz an der Mariensäule 2017
München, 3. Oktober 2017. In zahlreichen katholischen Gemeinden kommen im Rosenkranzmonat Oktober die Gläubigen zu regelmäßigen Andachten zusammen. Sie beten den Rosenkranz, der die katholischen Grundgebete zu einer meditativen Abfolge reiht.
 
Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg, zuständig für die Seelsorgsregion München des Erzbistums, betet am Freitag, 13. Oktober, um 19 Uhr den Rosenkranz an der Mariensäule auf dem Marienplatz, bei ungünstiger Witterung im Liebfrauendom. Die Rosenkranzandacht erinnert auch an das Sonnenwunder von Fátima am 13. Oktober 1917. Der Überlieferung nach soll damals die Sonne am Himmel getanzt und sich schließlich auf die Erde zubewegt haben. Bereits am Dienstag, 3. Oktober, hat der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, um 18 Uhr in der Pfarrkirche St. Peter in der Münchner Altstadt den Güldenen Rosenkranz gebetet. Dabei wurde das Rosenkranzgebet mit passender Musik, unter anderem dem Volkslied „Der güldene Rosenkranz“, und geistlichen Impulsen ergänzt.
 
Das meditative Rosenkranzgebet ist eine festgelegte Abfolge der Grundgebete Vater Unser, Ave Maria und Ehre sei dem Vater, die während des Betens am Rosenkranz, einer Gebetskette, abgezählt werden. In die Grundgebete werden die sogenannten Gesätze eingeschoben, Verse über das Wirken Jesu Christi. Häufig wird das Rosenkranzgebet nach den jeweils verwendeten Gesätzen benannt. Traditionell gibt es den freudenreichen, den schmerzhaften, den glorreichen und den lichtreichen Rosenkranz, oft werden aber auch andere, dem Anlass oder Thema entsprechende Gesätze verwendet.
 
Dass der Oktober als Rosenkranzmonat gilt, geht zurück auf die Seeschlacht von Lepanto am 7. Oktober 1751, bei der die christlichen Mittelmeermächte überraschend über das Osmanische Reich siegten. Da Rosenkranz-Bruderschaften am Tag der Schlacht um den Sieg gebetet hatten, führte Papst Pius V. für den Jahrestag ein Rosenkranzfest ein. Heute wird es am 7. Oktober als „Gedenktag Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz“ begangen. Papst Leo XIII. nahm es zum Anlass, die Gläubigen zum täglichen Rosenkranzgebet im ganzen Oktober aufzurufen.
 
Marienmonat ist neben dem Oktober auch der Mai, in dem vielerorts Andachten und Prozessionen abgehalten und Marienaltäre aufwändig geschmückt werden. Dabei haben die bayrischen Gläubigen eine besonders enge Beziehung zu Maria. Die Mariensäule auf dem Münchner Marienplatz wurde 1638 auf Anweisung von Kurfürst Maximilian I. zu Ehren der Gottesmutter und aus Dankbarkeit dafür errichtet, dass München während des 30-jährigen Krieges unversehrt blieb. Papst Benedikt XV. benannte Maria offiziell als Schutzfrau Bayerns. 1917 wurde das Fest der Patrona Bavariae erstmals in allen bayerischen Diözesen begangen. (gob)