Tagung in Traunstein: „Papst Franziskus und das Vergaberecht“

Kommunalpolitiker und Pfarrgemeinderäte diskutieren mit Christian Felber über Gemeinwohlökonomie
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Freising, 18. November 2016. Bayerische Kommunalpolitiker und Pfarrgemeinderäte wollen die Umwelt- und Sozialenzyklika „Laudato Si‘“ von Papst Franziskus verstärkt für ihre Arbeit in den Gemeinden nutzen. Rund 40 Vertreter aus Politik, Kirche und Gesellschaft kommen am Freitag und Samstag, 25. und 26. November, im Exerzitienhaus St. Rupert in Traunstein zu einer Tagung mit dem Titel „Papst Franziskus und das Vergaberecht“ zusammen. Auf Einladung des Diözesanrats der Katholiken der Erzdiözese München und Freising wollen sie gemeinsam mit Experten aus Wissenschaft und Praxis ausloten, was die von Franziskus eingeforderte „notwendige öko-soziale Umkehr“ für die Kommunalpolitik bedeute, so Hans Tremmel, Vorsitzender des Diözesanrats, in der Einladung zu der Tagung.
 
Mit der Diagnose, dass Fortschritt neu definiert werden müsse, schließe sich Franziskus Forschungsüberlegungen an, die eine Gleichsetzung von Fortschritt und Wachstum in Frage stellten, so Tremmel weiter: „Längst ist vielen auch hierzulande klar, dass ein Umdenken erforderlich ist, wenn wir in Solidarität mit den künftigen Generationen heute die richtigen Weichen stellen wollen.“ Dazu brauche es Veränderungen auf allen Ebenen, „im Bereich des persönlichen Lebensstils und auf struktureller Ebene, in der Politik und im Selbstverständnis der Wirtschaft“, betont der Vorsitzende. Eine erste Tagung des Diözesanrats zum Thema fand bereits am Samstag, 5. November, in Freising statt.
 
Am Freitag, 25. November, ab 19 Uhr stellt der österreichische Autor Christian Felber das von ihm entwickelte alternative Wirtschaftssystem der Gemeinwohlökonomie vor, das Erfolg nicht mehr nur finanziell, sondern anhand von sozialen und ökologischen Aspekten bewertet, und zeigt Umsetzungsmöglichkeiten für Kommunen auf. Am Samstag, 26. November, ab 9 Uhr informiert Helmut Dinter, Erster Bürgermeister von Wessobrunn, über Herausforderungen und Chancen der Gemeinwohlökonomie in der Praxis. Jörg Mader, Gemeinderat in der für ihr Engagement im Fairen Handel ausgezeichneten Gemeinde Ainring, spricht anschließend über die kommunale Umzusetzung globaler Entwicklungsziele. In Kleingruppen befassen sich die Teilnehmer zum Abschluss der Tagung mit konkreten Umsetzungsmöglichkeiten für ihre Gemeinde.
 
Der Diözesanrat der Katholiken veranstaltet jeweils im Herbst Kommunalpolitikertagungen, deren Ziel es ist, anhand eines ausgewählten Themenbereiches die Diskussion über christliche Orientierungspunkte für das kommunalpolitische Handeln anzuregen. Der Diözesanrat will damit einen Anstoß geben für das Gespräch zwischen Pfarrgemeinderäten, Verbänden, Bürgern und Kommunalpolitikern. Vor allem will er zum Engagement vor Ort ermutigen. (gob)
 
 
Hinweise:
Nähere Informationen können unter www.dioezesanrat-muenchen.de abgerufen werden. Journalisten, die an der Tagung teilnehmen möchten, werden gebeten, sich per E-Mail an kfrankl@eomuc.de bei Karin Frankl an der Geschäftsstelle des Diözesanrats anzumelden.