Tremmel beklagt „Unkultur der Niveaulosigkeit“

Diözesanratsvorsitzender dringt auf Versachlichung gesellschaftlicher und politischer Debatten
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München, 14. Oktober 2016. Der Vorsitzende des Diözesanrats der Katholiken der Erzdiözese München und Freising, Hans Tremmel, hat bei der Herbstvollversammlung der Laienvertretung eine Versachlichung gesellschaftlicher und politischer Debatten gefordert. „Manche Briefe und Mails, die Bürgermeister, Landräte, Abgeordnete, Pfarrer, Bischöfe, ehrenamtliche Kirchenvertreter und auch ich bekommen, sind ehrverletzend, beleidigend und manchmal sogar bedrohlich“, sagte Tremmel am Freitag, 14. Oktober, in Freising. „Es macht sich eine Unkultur der Niveaulosigkeit breit.“
 
Als „absolut inakzeptabel“ empfinde er „insbesondere bewusste Provokationen von relativ bekannten Politikern, die es eigentlich besser wissen müssten, weil ihre Aussagen sich im Internet dann noch einmal in ihrer Schärfe potenzieren und verbale Hetze schnell zum Übersprungmotiv vom hässlichen Schreiben zum bösen Handeln mutieren kann“. Zwar müsse man im politischen Alltagsgeschäft nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. „Aber wir dürfen gezielte Beleidigungen, bodenlose Unverschämtheiten und grobe Verbalattacken auch nicht einfach so hinnehmen, als wäre das grundsätzlich in Ordnung und als hätte der mündliche Watschenverteiler es sicherlich nicht so gemeint.“
 
Tremmel dankte dem Erzbischof von München und Freising und Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, und dem Ratsvorsitzenden der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Deutschland, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, stellvertretend für viele kirchliche Verantwortungsträger für deren „glasklare Positionierung“. Diese sei „außerordentlich wichtig für uns alle und enorm hilfreich für die Arbeit in unseren Räten und Verbänden“.
 
Der Diözesanrat der Katholiken der Erzdiözese München und Freising ist die höchste Vertretung der Laien in der Erzdiözese und über die Pfarrgemeinde- und Dekanatsräte sowie die Verbände demokratisch gewählt. Die mehr als 200 Mitglieder des Diözesanrates treffen sich jeweils im Herbst auf dem Freisinger Domberg, jeweils im Frühjahr an wechselnden Orten innerhalb der Erzdiözese. (uq)